Fußball Sabbatical Südafrika

Erfahrungsbericht: Fußball Sabbatical in Südafrika

Erfahrungsbericht von Lena, 33 : Fußball Sabbatical in Kapstadt, Südafrika

Nach einem Masterstudium im Bereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften arbeitete Lena knapp 10 Jahren für die Kreisverwaltung Emsland und verhandelte dann in Sabbatical mit ihrem Arbeitgeber. Die Kreisverwaltung gewährte ihr ein 3-monatiges Sabbatical. Aufgrund ihrer Leidenschaft für den Fußball und langjähriges Engagement für den SV Union Meppen entschied sie sich für eine 3-monatige Mitarbeit bei der Hout Bay United Football Community.

Hier teilt sie ihre Erfahrungen:

Meine Motivation

Ein Freiwilligendienst im sportlichen Bereich – am liebsten Fußball – und dann noch in einer fremden Kultur – das hat mich schon sehr lange gereizt. Ich helfe gern, Fußball war von Kindesbeinen an meine größte Leidenschaft und ich liebe es, mit meiner besten Freundin um die Welt zu reisen. Dieses Jahr ist es dann über mich gekommen. Ich hatte das Gefühl, ich muss mal raus aus meinem “normalen” Alltag, brauche eine neue Herausforderung und möchte das machen, wofür mein Herz schlägt. Und zack – da war ich dann in Kapstadt beim HBUFC angelangt und nun sind die 3 Monate auch schon wieder um.

Konkrete Erfahrungen und Erlebnisse habe ich mir vorher eigentlich nicht erhofft. Mein Ziel war es, am Ende der Zeit mit einem Rucksack voller neuer Erlebnisse und Erfahrungen wieder in die Heimat zurückzukehren, mein Leben zu Hause zu reflektieren und mich weiterzuentwickeln.

Fußball Sabbatical Südafrika

Meine Aufgaben und Einsatzgebiete:

Mein Arbeitsalltag – wenn man denn in Südafrika von einem Alltag sprechen kann 😀 – war sehr abwechslungsreich und die Aufgaben an sich, vor allem aber auch das breite Spektrum an Aufgaben und das Arbeitsumfeld haben mir super gefallen.

Morgens ging es für mich erstmal ins Großraumbüro. Hier hatte ich die Möglichkeit, im administrativen Bereich (insbesondere Finanzbereich) in eine neue Bürowelt und eine fremde Arbeitskultur einzutauchen. Trotz dieses neuen Arbeitsumfeldes konnte ich meine Berufserfahrungen aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung in Deutschland an vielen Stellen einbringen. Gleichzeitig habe ich aber auch oft gedacht: Warum muss die deutsche Verwaltung nur so reglementiert und bürokratisiert sein? 😀

Meine Nachmittage habe ich auf dem Fußballplatz verbracht und dort in erster Linie das U6-Team beim Training unterstützt.

Auch an den Wochenenden oder an Abenden wurde es nicht langweilig – oftmals standen Fußballturniere oder auch andere Events im Verein auf dem Programm, bei denen man sich einbringen konnte.

Fußball Sabbatical Südafrika

Meine schönstes oder außergewöhnlichstes Erlebnis?

Das ist schwer zu sagen – es gab einfach so unglaublich viele schöne Erlebnisse und kein Tag war “normal”:-D! Ich habe vor allem die viele gemeinsame Zeit mit den Menschen aus dem Verein genossen – das hat mir besonders viel Freude bereitet und daraus habe ich persönlich am meisten mitgenommen.

Wenn ich mich festlegen muss, würde ich ein ganzes Wochenende wählen. Nachdem wir das Wochenende Freitagabend erst auf meinem Lieblingsmarkt in Kapstadt, dem Hout Bay-Harbour-Market, eingeläutet haben, gings samstags nach einer Wanderung auf den Lion’s Head mit unserem Mitbewohner Nkulu in sein Heimat-Township Mfuleni. Hier durften wir seine Familie und den Ort kennenlernen, an dem er einen Teil seiner Kindheit verbracht hat. Das war wirklich ein besonderes Erlebnis für mich. Sonntags stand dann noch ein Fallschirmsprung auf dem Programm, den man wohl auch nicht so oft in seinem Leben machen wird. Ein rundum wunderschönes und außergewöhnliches Wochenende!!!

Meine Ziele … hab ich sie erreicht?

Mein Ziel für die Zeit in Kapstadt habe ich zu 100 Prozent erreicht! Dadurch, dass ich so herzlich in die Community aufgenommen und mir die Möglichkeit geboten wurde, mich so vielseitig in das Vereinsleben einzubringen, habe ich die neue Kultur in verschiedensten Facetten (Arbeits- und Fußballwelt, aber auch im Hinblick auf das normale Leben vor Ort) und mit vielen neuen Menschen kennenlernen dürfen. Und losgelöst vom gewohnten Alltag und sozialen Umfeld in der Heimat konnte ich mich dabei selbst nochmal ganz neu entfalten und persönlich weiterentwickeln.

Aber auch Zuhause ist die Reise für mich hoffentlich noch nicht beendet: Mal sehen, welche Erfahrungen und Erkenntnisse sich nachhaltig auf meinen Alltag auswirken werden. Mein Leben in der Heimat im Nachgang weiter zu reflektieren und die gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen nicht einfach verpuffen zu lassen, das ist auf jeden Fall ein Ziel, das ich mir auch nach dem Freiwilligendienst weiterhin gesetzt habe. Das Erlebnis-Coaching, das ich während meiner Zeit in Kapstadt in Anspruch genommen habe, hat mir hierzu auf jeden Fall sehr hilfreiche Impulse geliefert,

Perspektivenwechsel: Wie hat sich mein Bild von Südafrika verändert?

Vor meinem Freiwilligendienst war ich bereits einmal mit meiner ehemaligen Fußballmannschaft in Südafrika. Bestätigt hat sich auf jeden Fall wieder die Lebensfreude, Offenheit und Freundlichkeit des Großteils der Menschen (Kinder und Erwachsene), die ich kennenlernen durfte. Und das, obwohl die Lebensbedingungen oftmals nicht gerade einfach sind. Das hat mich aufs Neue nachhaltig sehr beeindruckt und hat mein Herz sehr oft aufgehen lassen.

Erschreckend fand ich die noch immer nicht zu verkennenden Nachwirkungen der Apartheid, die mir bei meinem ersten Aufenthalt in Südafrika nicht so deutlich geworden sind. Das hätte ich so nicht erwartet und deshalb habe ich nochmal mehr zu schätzen gelernt, was der HBUFC in Hout Bay leistet, um die Grenzen der einzelnen Communities zu überwinden.

Meine Tipps für zukünftige Freiwillige und Praktikanten

Eigeninitiative, Offenheit, Geduld und Flexibilität sind meiner Ansicht das A und O – dann ist euch eine unvergessliche Zeit, durch die ihr euch persönlich weiterentwickeln und an der ihr wachsen könnt, gesichert. Ich würde ein Volontariat beim HBUFC immer wieder machen!!! Es war eine der besten Erfahrungen, die ich im Leben machen konnte.

 

Die Betreuung durch das live&learn

Ich fand die Betreuung rund um gelungen. Ihr standet bei Bedarf immer zur Verfügung und ich hab mich super wohl gefühlt. Die Stadttour bei Alex mit anschließendem ersten Feedback-Gespräch mit Antje fand ich als Einstieg perfekt.

Freiwilligenarbeit Südafrika Sport

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