Erfahrungsbericht von Maybritt, 22, aus Schleswig-Holstein: Freiwilligendienst Physiotherapie in einem Heim für Kinder mit Behinderungen in Kapstadt

Maybritt wollte nach ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin an der Therapie Schule Nord in Husum praktische Erfahrungen im Ausland sammeln. Von September bis Dezember 2023 engagierte sie sich ehrenamtlich in einem Heim für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Hier teilt sie ihre Erfahrungen:

Meine Motivation und meine Ziele

Nach Schule und Ausbildung musste ich nach 21 Jahren dringend aus Nordfriesland raus. Wohin es gehen sollte war schon lange klar – Afrika. Ich wollte Land und Leute kennenlernen, neue Perspektiven entdecken, mein Englisch verbessern und als Physiotherapeutin arbeiten.

Ich war super happy, dass Antje mir sofort Projekte nennen konnte, die meinen Traum von Afrika, ganz im Süden des Kontinents, realistisch erschienen ließen. Ich war bereits ein Jahr zuvor voller Vorfreude auf dieses Abenteuer, konnte mir jedoch nicht ausmalen wie unglaublich bereichernd diese Zeit werden würde.

Mein Freiwilligendienst

Vom 26.9 bis 1.12.23 durfte ich montags bis freitags vormittags in einem Heim für Kinder und junge Erwachsene mit intellektuellen und körperlichen Behinderungen arbeiten. Ich habe meistens 1-2 Stunden in der Physiotherapie gearbeitet und durfte sehr selbstständig Therapien gestalten. Es war total spannend mit jedem Bewohner arbeiten zu dürfen, da ihre Beeinträchtigungen sowie die Behandlungen sehr individuell sind.

Nach der Therapie habe ich bei allem anderen geholfen – Essen und Trinken anreichen und auch bei weiteren Aktivitäten, bei denen die Bewohner unterstützt werden, wie Malen, Basteln, Musik machen oder Ball spielen. Obwohl ich mit diesem Aufgabenteil nicht gerechnet hatte, ist es genau das, was das Heim so einzigartig macht. Jeder hilft da mit, wo es gerade gebraucht wird, um die Bewohner zu unterstützen, ihr Leben bestmöglich leben zu können. Es geht nicht darum jemanden gesund zu therapieren, sondern darum sicherzustellen, dass ihre Teilhabe an der Gesellschaft so groß wie möglich ist und bleibt.

Ich habe mich im Team super aufgenommen gefühlt und sowohl Kinder als auch die Mitarbeiter sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Das Leben in Südafrika

Das WG-Leben in Strand hat mir sehr gut gefallen. Wir haben viele Ausflüge, Wanderungen, Strandtage und Partys miteinander erlebt und es sind ganz besondere Anekdoten und Freundschaften entstanden. Sowohl dafür als auch für die super Betreuung durch Patricia unsere Vermieterin bin ich sehr dankbar.

Insgesamt habe ich für mich persönlich super viel aus diesen 9 Wochen mitnehmen können. Ich habe das Western Cape von Südafrika gut erkunden und vor allem durch meine Arbeit die verschiedenen Kulturen nochmal viel intensiver kennenlernen können. Die Südafrikaner sind fröhlicher, offener und deutlich positiver, wovon ich mir definitiv eine Scheibe abschneiden konnte.

Mein Englisch, meine Autofahrkünste im Linksverkehr sowie mein therapeutischer Ideenreichtum in der Pädiatrie haben sich deutlich verbessert und ich bin dankbarer für die Privilegien in Deutschland geworden. Für meinen beruflichen Weg hat mich diese Zeit darin bestärkt, kommendes Jahr ein Medizinstudium zu beginnen.

Die Betreuung durch live&learn

Ich bin sehr glücklich, die Reise mit live&learn gemacht zu haben. Antje hat mich bezüglich der Reisedaten und des Visums super beraten und auch die Packliste, der Kapstadt Guide und die Beschreibung, wo ich am Flughafen abgeholt werde, haben dazu beigetragen, dass ich vor Abflug nicht allzu aufgeregt war. Alex hat mit uns eine Kapstadt Tour gemacht, wodurch ich die Hintergründe und Lebensrealitäten der vielen verschiedenen Menschen rund um Kapstadt verstehen und auch Risiken besser einschätzen konnte. Dadurch habe ich mich fast immer sehr sicher gefühlt oder wusste zumindest, ob ich gerade etwas Dummes tue :).

Ich hatte die aufregendste und wunderbarste Zeit in meinem Leben und würde es jedem weiter empfehlen.