06 März Erfahrungsbericht: Auslandspraktikum Biologie Lehramt
Erfahrungsbericht von Helen, 26, aus Stuttgart: Praktikum in einer Meeresschutzstiftung in Südafrika
Helen studiert Englisch und Biologie auf Lehramt an der Uni Stuttgart . Während des Maststudiums hatte sie die Gelegenheit für einen längeren Auslandsaufenthalt und entschied sich für die Mitarbeit in einer Meeresschutzstiftung an Südafrikas berühmter Garden Route von Oktober bis Dezember 2024, wo sie sowohl ihre Englischkenntnisse als auch ihre biologischen Fachkenntnisse erweitern konnte.
Hier erzählt sieht von ihren Erfahrungen:
Meine Motivation
Ich habe mich für ein Praktikum in Südafrika entschieden, da ich in meinem Studium (Biologie und Englisch auf Lehramt) nicht im Auslandssemester war, eine vergleichbare Erfahrung aber unbedingt machen wollte. Die verschiedenen Freiwilligendienste von live&learn haben mich sehr angesprochen und nach mehreren sehr netten Gesprächen mit den Ansprechpartnern von live&learn habe ich mich für das Delfin- und Walschutz Programm in Plettenberg Bay entschieden. Dies hat für mich am besten zu meinen Interessen und Vorkenntnissen gepasst. Durch meinen Aufenthalt in Plettenberg Bay habe ich mir erhofft, mich intensiv mit der dortigen Flora und Fauna auseinanderzusetzen, mit gleichgesinnten Menschen auszutauschen und den Südafrikanischen Lebensstil kennenzulernen. So viel kann ich schonmal vorwegnehmen: diese Ziele habe ich auf jeden Fall erreicht!
Meine Aufgaben
Meine konkreten Aufgaben waren folgende:
- OBA Boat Tours: Dokumentieren von Sichtungen verschiedener Meerestiere bei Waltouren mit Ocean Blue Adventures
- Zusätzlich Guiding für deutsche Gruppen die Waltouren gebucht haben
- BRUVS: (Baited Remote Unterwater Video System) Unterwasserkameras mit Köder im Meer platzieren und anschließend die entstandenen Videos auf Sichtung von Haien oder anderen Meerestieren analysieren
- Beach Surveys: verschiedene Strände auf Haieier und Müll absuchen, mit anschließender Auswertung, welchen Spezies die Eier zugeordnet werden können und welche Art von Müll gefunden wurde
- Research Boat: mit dem Forschungsboot den Keurbooms River erkunden und das Verhalten von Robben und Rochen dokumentieren
- Robberg Observations: Das Robberg Nature Reserve erkunden und die dort ansässigen Robbenpopulation, sowie Sichtungen von anderen Meerestieren dokumentieren
- Stingray Observations: In Knysna (halbe Stunde Autofahrt von Plettenberg Bay entfernt) das Verhalten der blauen Stachelrochen dokumentieren und analysieren
Mein Highlight
Ein einzelnes schönstes Erlebnis kann ich hierbei gar nicht benennen. Zu Beginn meiner Zeit in Plettenberg Bay war noch Walsaison, das bedeutet man konnte vom Boot aus die Southern Right Whales super gut beobachten. Das war unfassbar schön und beeindruckend. Ein anderes Mal konnten wir einen „Pott of Dolphins“ (also einen Zusammenschluss von Delfinen) mit schätzungsweise 1000 Individuen beobachten, was natürlich genauso beeindruckend und faszinierend war. Allgemein sehr schön war aber auch die Zusammenarbeit mit den anderen Freiwilligen und auch den dort ansässigen Leuten in meinem Alter. Hier habe ich definitiv Freundschaften fürs Leben geschlossen.
Hat sich dein Bild von Südafrika und dein Blick auf das Leben in Deutschladn verändert?
Mein Bild, welches ich davor von Südafrika hatte hat sich auf jeden Fall total verändert! Vor allem Plettenberg Bay war ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte mir im Voraus schon einige Gedanken und auch Sorgen über die Sicherheit vor Ort und den Umgang mit Menschen aus schlechteren Verhältnissen (Townships usw.) gemacht. In Plettenberg Bay war das absolut unbegründet. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt und jede Person mit der ich zu tun hatte war einfach nur herzlich und offen. Man muss allerdings dazu sagen, dass Plettenberg Bay eine sehr wohlhabende und vom Tourismus lebende Stadt ist, in anderen Gebieten an der Garden Route sieht das Ganze dann schon ein bisschen anders aus. Was mich aber wirklich überrascht hat war die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort. In diesem Maße kannte ich das aus Deutschland nicht und das ist ein Punkt, den ich auch auf jeden Fall in Deutschland versuchen will, mehr auszuleben. Außerdem ist die Sicht auf das Leben und auf Verpflichtungen eine entspanntere als bei uns, was im Vergleich zum Deutschen Lifestyle auch mal echt guttut. Dies versuche ich mir ebenfalls so gut wie möglich zu erhalten.
Meine Unterkunft während des Praktikums
Die Wohnsituation war in Ordnung. Alle Freiwilligen wohnen zusammen im Haus von Charlie, dem Leiter von OBA. Wir hatten unseren eigenen Wohn-/Essbereich, die Küche durften wir bei Charlie der im oberen Stock wohnt benutzen. Je nachdem wie viele Freiwillige da sind, belegt man ein Schlafzimmer alleine, zu zweit oder zu dritt. Dabei gab es aber nie Probleme. Das Haus befindet sich oberhalb des Stadtzentrums und man braucht ca. 15 min um ins Zentrum zu laufen. Da man beim Rückweg eine relativ Steile Straße nach oben muss, dauert dieser etwas länger. Ein Verbesserungsvorschlag wäre hier zum Beispiel Fahrräder oder ähnliches für die Freiwilligen bereitzustellen, da man so einfach leichter mobil und unabhängig ist.
Tipps für zukünftige Freiwillige und Praktikanten
Zukünftigen Praktikanten würde ich folgendes empfehlen: Habt keine Angst davor, falls euch bei etwas unwohl ist oder ihr bei etwas Hilfe braucht die Leute offen anzusprechen. Manchmal realisieren die Locals nicht, dass jemand fremdes vielleicht Probleme mit der ein oder anderen Sache haben könnte und wenn gerade nicht so viele andere Freiwillige da sind, ruhig trauen und auch die Südafrikaner ansprechen, ihr werdet auf jeden Fall ernst genommen!
Betreuung durch das live&learn Team
Vor der Anreise wurde ich super beraten, sei es welches Projekt am besten zu mir passen könnte oder welche Vorbereitungen (Impfung, Versicherung usw.) sinnvoll sind. Vor Ort hat sich Antje dann regelmäßig gemeldet und gefragt ob alles in Ordnung ist. Hier habe ich mich wirklich super aufgehoben gefühlt.
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