29 Mai Erfahrungsbericht: Freiwilligenarbeit Ergotherapie Kapstadt
Erfahrungsbericht von Sarah, 23, Ergotherapeutin aus Rheine: Freiwilligendienst Ergotherapie in Kapstadt
Nach ihrer Ausbildung und Studium zur Ergotherapeutin wollte Sarah eine Weile im Ausland leben – allerdings wollte sie nicht nur reisen, sondern auch berufliche Erfahrungen sammeln und gleichzeitig etwas Gutes tun. Daher entschied sie sich für einen 8 wöchigen Freiwilligendienst an einer Förderschule bei Kapstadt sowie für eine 3-wöchige Abenteuerreise.
Meine Motivation
Mein Name ist Sarah und ich bin 23 Jahre alt. Ich habe meinen Freiwilligendienst bei der Förderschule in der Abteilung Ergotherapie absolviert. Ich habe mich gerade für dieses Projekt entschieden, da ich selber ausgebildete Ergotherapeutin bin. Nach meinem Studium an der HAW Osnabrück habe ich mich dazu entschieden nochmal andere Erfahrungen im Ausland sammeln zu wollen. Ich kann die Schule nur jedem empfehlen, der entweder Interesse im Bereich der Logopädie, Ergotherapie oder Schulbegleitung von Kindern im Grundschulalter hat.
Meine Aufgaben
Die Schule besuchen Kinder im Alter zwischen 7 und 18. Die Arbeit bezieht sich aber hauptsächlich auf die jüngeren Kindern besonders im Bereich der Therapie. Als Freiwillige besteht deine Aufgabe in der Ergotherapie darin, dass du die Ergotherapeutin der Schule unterstützt und begleitest. Du kannst die Kindern nicht nur im Therapiekontext beobachten und begleiten sondern auch im Klassenkontext. Die Ergotherapie findet immer im Gruppenkontext von zwei bis sieben Kindern statt. Am Tag finden drei bis vier Gruppentherapien statt. Die Ziele der Kinder sind immer auf Aktivitäts- und Partizipationsebene gestellt. Das bedeutet, dass Ziele im Bereich der Teilhabe im Schulkontext gestellt werden. Zudem findet in der Ergotherapie auch ein Sportangebot, Gartenarbeit, kreatives Arbeiten, grob- und feinmotorische Förderung und Arbeitsbegleitung bei McDonalds statt.
Es ist möglich, einzelne Kindern als auch Kleingruppen zu übernehmen. Dazu gehört neben der Therapie auch Essensbegleitung und Assistenz im Unterricht. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und die Ergotherapeutin ist offen für neue Ideen. Gerade weil die Kinder oft aus sozial schwierigen Verhältnissen kommen, freuen sie sich besonders über jegliches Beschäftigungsangebot und Zuwendung. Fordern und fördern gehen dabei Hand in Hand, wobei jedes Kind individuell betreut werden muss. Eine besondere Herausforderung sind die sprachlichen Schwierigkeiten, die sich oft aus mangelnden Englischkenntnissen der Kinder sowie Eltern ergeben. Die Ergotherapeutin kann dich in diesen Situationen unterstützen, da sie sowohl Afrikaans, die zweit meist gesprochene Sprache der Schule als auch Englisch spricht.
Meine Highlights
Die für mich beeindruckendste Erfahrung war mitzuerleben, in welchem Maß versucht wird, den Kindern bestmögliche Förderung zu gewähren und mit wie viel Herzblut die Mitarbeiter darin investieren. In meiner Zeit an der Schule habe ich gelernt, mich sprachlichen Herausforderung selbstbewusst zu stellen und mich den Bedürfnissen der Kinder anzupassen.
Meine Unterkunft
Ich habe zusammen mit anderen Freiwilligen in einer Wohnung in Strand gewohnt. Das kann ich jedem empfehlen, der alleine nach Südafrika kommt, da dort immer was los ist und Freundschaften entstehen.
Perspektivenwechsel
Mein Blick auf Südafrika hat sich sowohl in der Zeit meines Freiwilligendienstes als auch auf meiner dreiwöchigen Reise verändert. Ich habe das Land, die Kulturen, die Menschen und die Landschaften kennen und lieben gelernt. Für mich selbst habe ich mitgenommen: Go with the flow. Entspannt und ohne Stress geht doch einiges leichter. Ich glaube jeder wird andere Erfahrungen mit dem Land und den Menschen machen, da es so vielseitig ist. Insgesamt habe ich viele tolle Sachen aber auch ein paar herausfordernde Dinge erlebt. Dabei würde ich keine dieser Erfahrungen missen wollen, da sich mein Blick auf Europa darunter doch verändert hat. Als ich nach Hause kam, war das für mich eher ein Kulturschock als bei meiner Ankunft in Südafrika. Wir haben einfach ganz andere Probleme, die natürlich auch ihre Berechtigung haben, aber dort geht es um existenzielle und kulturelle Problematiken wie z.B. Korruption, Grundsicherung bzw. -versorgung, Sprachbarrieren, Stromversorgung sowie Bildung.
Für mich war es rundherum ein tolles Erlebnis und ich habe mich sowohl durch die Schule, Patricia und das live&learn Team super unterstützt gefühlt!
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