Soziales Engagement mit Kindern und Tieren in Südafrika

Erfahrungsbericht: Soziales Engagement in einem Kindergarten und Wildtierreservat in Südafrika

Erfahrungsbericht von Anna Lena aus Düsseldorf: Soziales Engagement in einem Kindergarten bei Kapstadt und der Stiftung eines Wildtierreservats

Anna Lena wollte nach ihrem Master in Sonderpädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal etwas von der Welt sehen, dabei berufliche Erfahrungen sammeln und zudem noch etwas Gutes tun. Sie entschied sich für die Mitarbeit im Kindergartenprojekt bei Kapstadt  sowie bei der Stiftung eines Wildtierreservats in Südafrikas wunderschönem Ostkap in der von Port Elisabeth. Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen:

Warum hast du dich für ein Soziales Engagement in Südafrika entschieden?

Ich habe mich für ein soziales Engaementt in Südafrika entschieden, da dieses Land schon super lange auf meiner Reiseliste stand und ich mir so diesen Wunsch erfüllen konnte. Da ich allerdings noch nie so weit gereist bin und auch nicht die Erfahrung hatte, alleine zu reisen, fand ich den Gedanken ganz passend, dort auch ein wenig zu arbeiten und etwas Gutes zu tun. Kurz vor Reiseantritt habe ich das Studium zur Sonderpädagogin erfolgreich abgeschlossen, so lag die Arbeit mit Kindern nahe. Gerne wollte ich vor dem Antritt des Referendariats in Deutschland noch weitere Erfahrungen mit Kindern sammeln, auch wie der Umgang mit jungen Menschen in anderen Ländern abläuft. Zudem wollte ich aber auch die Natur und Tierwelt von Afrika näher kennenlernen! Dadurch bot es sich an, auch beim Projekt Artenschutz und Bildung teilzunehmen.

Soziales Engagement in Südafrika

Was waren deine konkreten Einsatzgebiete/Aufgaben?

Im Kindergarten lagen meine Aufgaben besonders darin, die Erzieherinnen zu unterstützen und die Kinder zu beaufsichtigen. Zu den Mahlzeiten teilten wir das Essen aus und brachten den Kindern Zahlen und Buchstaben näher. Das ich dies in einer anderen Kultur machen durfte zeigte sich besonders in vielen kurzen Tanz- und Singpausen. Schon von klein auf haben die Kinder Rhythmusgefühl und tanzen was das Zeug hält! Das werde ich auf jeden Fall mit nach Deutschland nehmen.

In der Stiftung des Wildtierreservats waren meine Aufgaben breit gefächert. Mein Alltag dort war unfassbar abwechslungsreich gestaltet und eine Mischung aus Community Work und Arbeit im Reserve. Teil der Community Work war es beispielsweise Müll am Fluss zu sammeln, die Hunde aus dem Township zu impfen und zu füttern, in einer lokalen Recycling Firma zu helfen oder bei einer großen Sterilisierungsaktion die Tierärzte zu unterstützen (und ganz viele Hunde kuscheln). Jeden zweiten Tag ging es auf Safari, wobei ich mit Elefantenforschern arbeiten durfte, wir Tiere mittels GPS Tracking gesucht haben, um deren Gesundheitsstand zu überprüfen oder nicht heimische Pflanzen entfernt haben.

Meine Highlights

Auch wenn ich in den zwei Monaten Aufenthalt in Südafrika viele tolle Erlebnisse gesammelt habe, durfte ich meinen absolut besten und aufregendsten Tag im Wildtierreservat erleben.

Der Tag begann mit drei Stunden einen Elefantenherde observieren. An der Seite eines Elefantenforschers mussten wir die Elefanten fotografieren, videografieren sowie identifizieren. Zudem haben wir Elefantendung gesammelt, der wohl sehr aussagekräftig die Gesundheit und das Wohlbefinden von Elefanten ist. Während der Arbeit hat der Elefantenforscher viel über Elefanten und deren Verhalten erzählt und ich habe viel Neues dazugelernt. Anschließend sagte unser Ranger, dass er eine Überraschung für uns Freiwilligen hätte. Wir fuhren zu einem eingezäunten Gehege, indem zwei junge Löwenbrüder waren, die bald im Reserve ihr neues Zuhause finden sollten. Unter der Anleitung von 4 Tierärzten und weiteren Rangern, durften wir die betäubten Löwen, ausmessen, einem der beiden ein Halsband mit GPS Tracker anlegen und bei der ärztlichen Untersuchung unterstützen. Ein „once-in-a-lifetime-moment“. Die Tierärzte erklärten uns, warum die Untersuchungen notwendig waren. Nachdem die beiden Löwen einige Vitamine gespritzt bekommen hatten, konnten wir ihnen, aus sicherer Entfernung, beim wieder wach werden zugucken. Im Anschluss an dieses Erlebnis ging es auf die Suche nach einigen Nashörnern, von denen sich eins im Kampf mit einem anderen verletzt hatte. Wir konnten beobachten, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ging.

Konntest du deine persönlichen Ziele erreichen?

Ich würde sagen, dass meine persönlichen Ziele übertroffen wurden. Ich durfte Land, Leute und die Arbeit der Menschen kennenlernen und habe mehr Tiere sehen könne, als ich mir erhofft hatte!

Wie hat sich dein Bild von Südafrika verändert, bzw. wie hast du dir vor deiner Zeit in Südafrika das Land vorgestellt und was ist anders?

Durch den engen Kontakt und die Arbeit im Township habe ich das Gefühl, das Leben und die Menschen in Südafrika besser zu verstehen. Es war unfassbar spannend die Lebensgeschichten der Menschen dort zu erfahren und besonders interessant fand ich die Identität und Verbundenheit der Herkunft der Leute. Die Führung durch Kapstadt von Alex zu Beginn war für das Verständnis, den geschichtlichen Hintergrund und der Vergangenheit dieses Landes mehr als sinnvoll und hat einen guten Überblick gegeben. Ganz besonders aber der Kontakt zu den Menschen hat mir gezeigt, dass alle dort bemüht waren, dass ich als Freiwillige dort eine tolle Zeit verbringe und am Ende sage, dass ich eine sichere und spannende Erfahrung in Südafrika gemacht habe. Das war echt beeindruckend.

Hat sich dein Blick auf Deutschland geändert? Gibt es etwas in Deutschland, was du durch deinen Auslandsaufenthalt jetzt anders wahrnimmst, mehr schätzt oder aus einer anderen Perspektive siehst?

Mich hat die Arbeit im Kindergarten gelehrt, dass man auch mit ganz wenig, ganz viel tolles für Kinder machen kann. In Deutschland ist man immer schnell darauf bedacht, dass man das Neuste und Beste (für den Unterricht) braucht. Selten aber versucht man, mit dem was man sowieso zur Verfügung hat, dieselben Fortschritte zu erreichen. Und das viele Tanzen, das werde ich auch mitnehmen für meinen Unterricht!

Gibt es etwas, was du auch zuhause beibehalten möchtest? Ein neues Hobby, eine neue Gewohnheit, Denkweise, Einstellung…?
Etwas was ich gerne mitnehmen und behalten möchte, sind die Freundschaften, die ich durch die Arbeit mit verschiedenen Freiwilligen aufbauen durfte.

Hat dich deine Mitarbeit im Projekt für deine Berufswahl / beruflichen Werdegang inspiriert?
An sich hat mich die Arbeit im Kindergarten in meiner Berufswahl als Lehrerin nochmals gestärkt, auch wenn mein Job hier in Deutschland etwas anders aussieht. Ansonsten die Aspekte, die ich schon oben aufgelistet habe.

Wie hast du gewohnt und wie hat es dir gefallen?

Ich war zunächst in Strand untergebracht mit 10 weiteren Freiwilligen. Da alle deutschsprachig waren, war die Verständigung und Kommunikation sehr einfach und man konnte leicht Freundschaften schließen. Die Unterkunft liegt direkt am Strand und war viel schöner, als ich sie mir vorgestellt hatte. Unsere Ansprechpartnerin/Vermieterin hat sich um uns sehr gut gekümmert, hat uns jeden Morgen zur Arbeit gebracht und uns Tipps für Restaurants und Reiseziele gegeben. Sie wohnt nicht mit im Haus, ist aber immer zu erreichen. Wenn man sich mit den anderen Freiwilligen dort ein Auto leiht, ist man auch sehr gut an alles in der Umgebung angebunden und kann tolle Ausflüge machen.

Im Wildreservat war ich auf einem Grundstück direkt am Reservat untergebracht. Ich habe mit den anderen Freiwilligen in einem Haus mit Pool gewohnt, was bei den immer wärmer werdenden Temperaturen genau richtig war. Lebensmittel wurden immer von der Organisation dort eingekauft und abends wurde gemeinsam gekocht. Jeden Donnerstag wurde ein gemeinsamer Braai für die Freiwilligen veranstaltet. Das war sehr gesellig.

Gibt es Tipps, die du an zukünftige Freiwillige weitergeben möchtest?
Keine Angst davor haben alleine zu reisen! Durch die Projekte lernt man immer andere Freiwillige oder Praktikanten kennen!

Die Betreuung durch das live&learn: Was hat dir an der Beratung und Betreuung vor Ausreise und vor Ort gefallen? Welche weitere Unterstützung oder Informationen wären hilfreich gewesen?
Vor der Reise hat mir besonders die flexible und spontane Planung geholfen! Sina hat mich in allen Sachen gut beraten und mich unterstützt. Vor Ort war es sehr beruhigend, Ansprechpartner zu haben, an die man sich rein theoretisch immer wenden konnte! Auch die Städtetour fand ich, wie oben schon beschrieben, sehr sinnvoll! So hat man Alex und Antje als auch Kapstadt selber viel besser kennengelernt. Zudem würde ich mir noch mehr gemeinsame Treffen in Muizenberg beim Markt wünschen! Dadurch konnte man sich super mit anderen Freiwilligen und Praktikanten aus weiteren Projekten austauschen und vernetzen.

Du bist auf der Suche nach einem sozialen Engagement in Südafrika? 

Kontaktiere uns für Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten bei unseren Projektpartnern!



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