Freiwilligendienst Surfen Südafrika

Erfahrungsbericht: Freiwilligendienst Surfen in Südafrika

Erfahrungsbericht von Letizia, 19, aus Abstatt in Baden-Württemberg: Freiwilligendienst Surfen in Südafrika

Letizia hat im Sommer 2022 ihr Abitur gemacht. Um ihre Englischkenntnisse zu verbessern, surfen zu lernen und ihre eigene Komfortzone zu verlassen, entschied sie sich für einen Freiwilligendienst in Südafrika. Von März bis Mai 2023 engagierte sie sich in Südafrika, u.a. in unserem Surf- und Bildungsprojekt in Kapstadt. Hier teilt sie ihre Erfahrungen:

Meine Motivation

Mich hat Südafrika schon immer sehr gereizt. Die bunte Kultur, das enorme Aufeinandertreffen von Arm und Reich, die wunderschöne Natur, das alles wollte ich mal selbst erleben.

Ich wollte mit meinem Südafrika-Aufenthalt aus meiner Komfortzone herauskommen, über mich selber Neues lernen, erfahren was es heißt, für mehrere Monate nicht zuhause zu sein, ich wollte mein Englisch verbessern, neue Leute kennenlernen, Surfen lernen und ganz viel Zeit mit den Kindern dort verbringen und deren Leben und Kultur kennenlernen. Genau das waren auch meine Erwartungen.

Meine Einsatzgebiete und Aufgaben

An zwei Nachmittagen in der Woche sind wir zu den Kindern ins Township gefahren. Dort gibt es ein Haus mit Garten, was wie eine Art Nachmittagsbetreuung für die Kinder ist. Wir haben den Kindern bei ihren Mathe Aufgaben geholfen, haben mit ihnen Englisch lesen geübt und danach immer noch im Garten gespielt und die Zeit zusammen genossen. An zwei anderen Nachmittagen in der Woche sind die Kinder immer zu uns an den Strand in Muizenberg gekommen und wir sind zusammen ins Wasser gegangen. Ein paar von ihnen haben die Zeit immer zum Surfen genutzt. Mit diesen Kindern sind wir dann raus gepaddelt, haben ihnen geholfen eine gute Welle zu bekommen und mit den anderen Kinder haben wir im Wasser gespielt. Einige sind noch nicht so erfahren im Schwimmen und sind auch etwas ängstlich. Da die Wellen aber eh ziemlich stark sind, geht es mehr darum Spaß im Wasser und mit den Wellen zu haben. Die Kinder sollen eine Verbindung zum Ozean herstellen.

An den Vormittagen hatten wir entweder eine Surfstunde oder die Möglichkeit selbstständig surfen zu gehen.

Meine Highlights

Ich fand alle vier Touren, die wir jeweils einmal in der Woche gemacht haben, so toll. Ich glaube den Table Mountain zu besteigen war davon aber nochmal mein Favorit. Ansonsten werde ich kleine Momente mit den Kindern, wenn ein Mädchen einen richtig lieb anlächelt, nie vergessen. Genauso das Gefühl im Surfen immer besser zu werden. Ich kann mich noch ganz genau an die innere Freude erinnern, als ich das erste mal von der Backline bis nach ganz vorne zum Strand gesurft bin, erinnern.

Ebenfalls erwähnen muss ich auf jeden Fall auch die Erfahrung, das erste mal in mitten einem Township zu sein.

 

Meine Ziele … hab ich sie erreicht?

Ja! Ich habe tolle neue Begegnungen mit Menschen gemacht und habe auch noch Kontakt zu einzelnen. Mein Englisch hat sich auch verbessert, ich konnte am Ende echt bisschen surfen und hab viel Zeit mit Kindern verbracht.

Perspektivenwechsel: Wie hat sich mein Bild von Südafrika verändert?

Die Sache mit dem Stromausfall habe ich mir nicht so krass vorgestellt. Ich habe davor schon gelesen, dass es des Öfteren zu „load shedding“ kommt wie es dort genannt wird, aber dass es so oft ist, wusste ich im Vorhinein nicht. Wir hatten jeden Tag um die vier Stunden keinen Strom. Also eine PowerBank mit zu nehmen würde ich sehr empfehlen! Aber man gewöhnt sich schnell dran, und im Endeffekt schränkt es einen auch fast nicht ein.

Man hört ja immer, dass Südafrika so gefährlich sei. Auch ich habe das von verschiedensten Seiten vor Abreise oft gehört. Ich muss allerdings sagen, dass ich mich nie unwohl oder unsicher in einer Situation gefühlt habe. Man wird hier zwar oft angehupt und angesprochen, aber komisch beziehungsweise befremdlich kam mir eine Situation nie vor. Allerdings muss man auch sagen, dass ich gerade was Diebstahl und sowas anbelangt, mega vorsichtig war, da in der Zeit wo ich dort war, andere auch im Hostel beklaut wurden. Aber auch hier kann ich wieder sagen, dass mir nichts passiert ist. Es geht also, wenn man vorsichtig ist.

Der anfangs schon beschriebenen Kontrast zwischen Arm und Reich ist in diesem Land so krass, das hatte ich nicht erwartet. Teilweise sind abgeriegelte Zonen mit den größten Villen und künstlich angelegten Seen nur 2 min von Townships mit Blechhütten und keinen bestehenden Straßen entfernt.

Worüber ich mir auch nicht so bewusst war, ist die Tatsache, dass Südafrika ein Wanderparadies ist. Hier gibt es so so viele wunderschöne Wanderungen an der Küste entlang oder auch in den Bergen, richtig toll.

 

Hat sich mein Blick auf Deutschland geändert?

Ich nehme den Luxus hier viel mehr wahr. Aber erkenne auch, dass man so viel für ein glückliches Leben eigentlich gar nicht braucht. Ich bin sehr dankbar, dass wir unser Leitungswasser hier problemlos trinken können, dass wir Spülmaschinen haben. Und tatsächlich hab ich auch das Gefühl, dass gegen Rassismus hier in Deutschland mehr gemacht wird. Das fand ich nämlich auch ziemlich erschreckend: In Südafrika leben die Menschen sehr getrennt von ihren Hautfarben und Kulturen und oft kommt diese Trennung von beiden Seiten. Da finde ich das bunte Leben bestehend aus vielen verschiedenen Kulturen in Deutschland schon echt schön und bereichernd.

Meine Unterkunft

Ich habe in Muizenberg in einem Hostel gewohnt. Das Leben da war nie langweilig, man hat viel erlebt. Oft sind nachts Leute spät heimgekommen, und es kam ziemlich oft vor, dass man davon wach wurde. Genauso wurde man auch früh morgens wach, da im gleichen Gebäude ein Café ist, bei dem jeden Morgen bereits Musik gespielt wurde. Also es ist alles seeehr lebhaft. Trotzdem hat es mir gefallen, und das alles hat zu dem Leben da einfach dazu gehört und auch gepasst. Es gibt einen mega schönen Yogaraum, den man auch benutzen darf. Die Küche ist typisch für eine Hostelküche nicht so mega sauber, wie man es vielleicht von daheim kennt. Aber alles im vertretbaren Bereich. Auch die Gemeinschaftsbäder sind in Ordnung.

Tipps für zukünftige Freiwillige

Nehmt eine PowerBank und eine Taschenlampe mit, stellt Euch auf ein anderes Leben als in Deutschland ein, seid offen für neue Erfahrungen und Leute, freut Euch auf das wunderschöne bunte Kapstadt!

Die Betreuung durch das live&learn Team

Man hat immer einen Ansprechpartner gehabt, zu jedem Zeitpunkt: Vor der Reise und auch währenddessen. Egal was passiert  wäre, Ich hätte immer gewusst, wen ich um Hilfe fragen könnte. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.

Freiwilligenarbeit Südafrika Sport

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