Freiwilligenarbeit Logopädie Südafrika

Erfahrungsbericht: Freiwilligenarbeit Logopädie in Südafrika

Erfahrungsbericht von Pauline und Nele aus Dorndorf und Göttingen: Freiwilligenarbeit Logopädie in einem Bildungsprojekt in Südafrika.

Pauline und Nele sind praktizierende Logopädinnen aus Deutschland und haben sich im Rahmen eines erweiterten Urlaubs ehrenamtlich in einem Bildungsprojekt in der Nähe Kapstadts engagiert. Das von den SOS Kinderdörfern inspirierte Projekt wurde 2004 gegründet und zielt darauf ab, die Lebenssituation und Ausbildungsmöglichkeiten von not leidenden Kindern durch Kindergarten, Schule sowie betreutes Wohnen  umfassend und nachhaltig zu verbessern. Viele Kinder weisen Verhaltensauffälligkeiten sowie Entwicklungsstörungen auf, u.a. im Bereich der Sprachentwicklung.

Pauline und Nele engagierten sich von Mitte Februar bis Ende März 2022 – hier teilen sie ihre Erfahrungen:

Unser Freiwilligendienst

Wir haben uns für einen Freiwilligendienst entschieden, weil wir unseren privaten und beruflichen Horizont erweitern wollten und  zudem eine Auszeit vom deutschen Alltag brauchten. Unser Englisch zu verbessern, neue Kulturen kennenzulernen und logopädisch in einem neuen Setting arbeiten zu können, hat uns darüber hinaus für diesen Schritt motiviert.

Wir sind Logopädinnen und waren in einem Schulkomplex mit den Klassen R bis 12. Eingesetzt wurden wir in der Grundschulstufe von der Vorschulklasse bis Klasse 3.

Freiwlligenarbeit Logopädie Südafrika

Unsere Aufgaben

An der Schule waren wir selbstständig tätig, da keine angestellten Logopäd*innen vor Ort waren. Wir erstellten ein diagnostisches Screening auf Englisch, diagnostizierten von Lehrenden als auffällig eingeschätzte Kinder und therapierten davon 15-20 im Gruppen- und Einzelsetting. Zum Abschluss haben wir einen Ordner mit Diagnostik- und Therapiematerial sowie den Dokumentationen erstellt, um eine logopädische Grundlage für die Lehrenden und neue Freiwillige zu schaffen.

Hightlights

Was das Schönste oder Außergewöhnlichste war können wir schlecht sagen, da die Masse an kleinen tollen Erlebnissen, guten Märkten, offenen Menschen, tollem Wetter und Reisen (Namibia und Garden Route) Südafrika zu einem unvergesslichen Auslandsaufenthalt gemacht haben. In unserer Vorstellung (vor Ausreise) waren unser Einsatzgebiet und unsere Wohnverhältnisse sowie die Städte an sich inkl. Ärzte, Einkaufsläden, etc. nicht so modern, wie es letztendlich war. Nichtsdestotrotz ist die Kluft zwischen Arm und Reich sehr groß. Der Kontrast ist sehr stark spürbar, da man gefühlt innerhalb von 100m von Villa zu Township gelangt. Alles in allem ist Südafrika sehr vielfältig, ein buntes, offenes und hilfsbereites Land, was dennoch in seinen Gefahren nicht zu unterschätzen ist.

Freiwilligenarbeit Logopädie Südafrika

Die Sicht auf Deutschland hat sich im Allgemeinen nicht geändert, die Unterschiede sind uns nur bewusster geworden. Wir nehmen Deutschland teilweise als ein stressiges und erfolgsorientiertes Land war, wissen aber die Sicherheit und Grundversorgung wieder mehr zu schätzen. Alles in allem würden wir sagen, dass die Lebensfreude und die Wertschätzung von dem, was man hat, in Südafrika größer, die Absicherung der Lebensqualität in Deutschland aber mehr gegeben ist.

Die Corona Situation ist in Südafrika nicht so transparent wie in Deutschland und Covid-19 wurde einfach zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes wie eine Erkältung behandelt. Allerdings bekam man dafür mehr Lebensfreiheit und Entspanntheit zurück.

Was wir nicht erwartet hätten war, dass wir so viele Freizeitaktivitäten einbauen können und dadurch so viel erleben durften. Zusätzlich dachten wir, dass wir mehr zu zweit machen, jedoch wurden wir von einer tollen Freiwilligengruppe überrascht und sind zu einem echten Team zusammengewachsen.

Unsere Unterkunft

Wir haben in einer WG mit 6-9 anderen Freiwilligen gewohnt. Es gab 2er-4er Zimmer in einem zweistöckigen Apartment. Dieses war ausgestattet mit einer großen Wohnküche inkl. Esstisch, Sofa und Fernseher. Es gab genügend Platz für alle und zum Erholen zwei große Balkone mit Meerblick. Der Strand, der beste Milchshakeladen, Waschsalon, Arzt und Apotheke sowie sämtliche Einkaufsmöglichkeiten waren fußläufig erreichbar. Wir haben uns sehr wohl und sicher gefühlt.

Unsere Tipps für zukünftige Freiwillige

  • auf Märkten handeln und immer mindestens einmal wieder weggehen (erst dann kommt ihr wirklich auf den „special price“)
  • nehmt die Warnung mit Baboons und Essen ernst (unser Baguette wurde zähnefletschend geklaut)
  • bei starkem Wind wird man am Strand paniert
  • unterschätzt die Naturgewalten wie Wellen, Strömung, etc. nicht (informiert euch für jeden Strand/ jede Bucht individuell)
  • Must-Sees: Schnorcheln mit Seelöwen, so viele Märkte wie möglich besuchen, Lion’s Head bei Sonnenuntergang, GOLD Restaurant in Kapstadt, etc.
  • Ein weiser Mann hat uns geraten: „Money comes, money goes, but memories stay.”- also auf gut Deutsch, nehmt mit, was ihr möglich machen könnt!

Die Betreuung durch live&learn

Beratung hinsichtlich Projekte, Vorbereitung und Sorgen vor Abreise war sehr gut und der regelmäßige Kontakt gegeben. Die Kapstadt-Tour mit Alex vor Ort war sehr spannend und informativ. Es war schön Antje und Alex persönlich kennenlernen zu können und sich auch mit ihnen und den anderen Freiwilligen auf dem Bluebird Garage Market zu treffen. Die beiden waren stets erreichbar und bei Fragen, Sorgen und Ängsten immer hilfsbereit. Was wir noch als hilfreich empfunden hätten, wären aktuelle Tipps wie Konzerte, Märkte & Co oder auch Wind- und Wetterhinweise für bestimmte Aktivitäten.

Wir bedanken uns bei Antje, Alex, Patricia und allen von Hope&Light für die schöne Zeit in diesem schönen Land!

Du bist auf der Suche nach Freiwilligenarbeit im Bereich Logopädie oder nach einem Engagement in anderen therapeutischen Berufen?

Kontaktiere uns für Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten bei unseren Projektpartnern!



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