Erfahrungsbericht: Freiwilligenarbeit als Fußballtrainer in Südafrika

Erfahrungsbericht von Marvin, 18, aus  dem Vogtland, Sachsen: Freiwilligenarbeit als Fußballtrainer in Südafrika.

Marvin ist 18 Jahre alt, kommt aus dem Vogtland in Sachsen und hat im Sommer 2021 am Julius-Mosen-Gymnasium in Oelsnitz sein Abitur gemacht. Von Januar 2022 bis März 2022 hat er sich als Freiwilliger in einem aussergewöhnlichen Fußballverein in Hout Bay bei Kapstadt engagiert. Hier teilt er seine Erfahrungen:

Mein Praktikum

Weil sich bei mir die Suche nach dem perfekten Studiengang schwieriger gestaltete, als gedacht und ich nicht sinnlos auf gut Glück mich bei einer Universität einschreiben wollte, entschied ich mich nach dem Abitur erstmal zu verreisen – Ideenfindungsphase. Kurz bevor ich meinen Reisevertrag bei den Marktführern des Volunteersgeschäftes unterschrieb, entdeckte ich die Homepage von live&learn. Ein familiäres Unternehmen, abseits von Massenabfertigung. Genau das, was ich mir auch von meinem Auslandsaufenthalt vorstellte. Kurz durchs Angebot geklickt, sprang mir das Praktikum Sportmanagement beim Fußballverein in Hout Bay ins Auge.

Als leidenschaftlicher Fußballer genau das Richtige, zumal ich die Chance bekam, zu schauen ob eventuell ein Studium in Richtung Sportmanagement eine Option für mich wäre. Ich entschied mich letztendlich mit dem Ziel studiumsorientiert zu verreisen und buchte meinen Flug Richtung Südafrika. Warum Südafrika? Weil ich Teil der afrikanischen Lebensfreude sein und in eine komplett neue Welt und Kultur eintauchen wollte. Ein Land sehen, welches sich durch eine atemberaubende Landschaft, wunderschöne Strände und den Big Five, auszeichnet.

Meine Aufgaben

Neben dem Jugendcoaching im Verein, waren alle Aufgaben die ansonsten erledigt werden mussten, mein Einsatzgebiet. Hauptsächlich stand ich den ganzen Tag auf dem Fußballplatz. Vormittags mit den Männern, nachmittags mit den Kids. Aber auch für andere Bereiche, durfte ich Verantwortung übernehmen. Vom Planen und Veranstalten von Teamevents, über Transport von Vereinsgütern bis hin zur Büroarbeit. Büroarbeit im Sinne von Vermarktung der HoutBay Stadium Tour oder das Erstellen von Spielerprofilen, was mir besonders viel Spaß bereitete. Ich kam ins Gespräch mit den einheimischen Spielern, erfuhr verschiedenste Lebensgeschichten und kreierte so, individuell zugeschnittene Profile über die Spieler für die Verantwortlichen des Vereins erstellen. Zudem gab mir der Verein die Möglichkeit bei der Männermannschaft mit zu trainieren. Somit konnte ich mich in meiner Auslandszeit weiterhin fit halten und fußballerisch weiterentwickeln.

Was war dein schönstes Erlebnis?

Mein letzter Tag im Projekt, der Moment der Verabschiedung von der Mannschaft. Die Spieler bestanden darauf ein Gruppenfoto zu machen und jeder verabschiedete sich persönlich von mir, umarmte mich.  Dabei musste ich mir die ein oder andere Träne verdrücken. Für mich ein absolutes Highlight. Ich finde es beeindrucken zu sehen, was innerhalb von 8 Wochen entstehen kann.  Intensive Freundschaften und wunderbare Momente zeigten mir, wie gut mich die Mannschaft integrierte. Menschen die aus komplett verschieden Kulturen stammen, Menschen die unter verschiedenen Verhältnissen aufgewachsen sind und leben, sind zu einer Art Familie geworden. Genau dafür bin ich nach Südafrika gegangen, um dieses Gefühl, diese Lebensfreunde zu erfahren. Diese Art von Zusammenhalt- dafür bin ich sehr dankbar.

Konnte ich meine persönlichen Ziele erreichen?

Meine gesetzten Ziele konnte ich nur bedingt erreichen. Klar habe ich eins der schönsten Länder dieses Planeten bereist, trotzdem bin ich mir immer noch nicht im klaren, wie es hinsichtlich eines Studiums/ Ausbildung zukünftig weitergehen könnte. Das ist aber um ehrlich zu sein nicht schlimm, da ich mich trotzdem weiterentwickelt habe. Meine Persönlichkeit hat sich komplett verändert. Nicht nur, dass ich selbstständiger und selbstbewusster geworden bin, sondern auch einen komplett anderen Blickwinkel aufs Leben bekommen habe. Natürlich sieht man hier nicht nur schöne Dinge, muss man ehrlicherweise festhalten. Die Lebensverhältnisse vor Ort, unschöne Geschichten der Menschen und einige Lebensschicksale bringen einen schon zum Umdenken. Die Auslandszeit bereicherte mich- dementsprechend konnte ich nicht nur Fotos mitnehmen, sondern auch viele Erinnerungen, Freundschaften und Erfahrungen, die mich zu einer anderen Person gemacht haben und mich auf meinem weiteren Lebensweg begleiten werden.

Meine Tipps für zukünftige Freiwillige

Falls du dich für eine freiwilligen Arbeit innerhalb der HoutBay United Football Community oder allgemein in Südafrika bei einem anderen Projekt entscheiden solltest, kann ich dir folgendes mit auf den Weg geben: Sei offen für Neues und ignorier dein Leben in Deutschland. Trete aus deiner Komfortzone aus und geh auf die Menschen, die du während deiner Reise kennenlernst, zu. Lass dich von diesem Südafrikanischen „Vibe“ anstecken und genieß eins der wunderschönsten Länder dieser Erde. Es gibt so viele Abenteuer und Orte zu entdecken, so viele neue Erfahrungen zu machen, man muss sie nur suchen und finden. Blende Vorurteile aus und du wirst eine der schönsten Zeiten in deinem Leben genießen können.

Sicherheitsaspekt

Klar ist zu erwähnen, dass das Fußballprojekt in Afrika und nicht in Europa stattfindet. Die Voraussetzungen sind dementsprechend komplett andere. Viele meiner Freunde, Eltern und Verwandten haben mich gewarnt, auf mich auszupassen. Es könnte gefährlich sein. Natürlich habe ich auch Geschichten von Handydiebstählen und Überfällen mitbekommen. Trotzdem entstand während meines Aufenthalts ein Gefühl der Sicherheit. Dies kann man in manchen Gegenden Deutschlands nicht behaupten. Es gibt gewisse Regeln die man beachten sollte. Die wichtigste – Don´t be stupid. Doch nach einer kurzen Absprache mit dem live&learn Team, hat man diese Regeln auch verinnerlicht. Man sollte zudem auf seinen Verstand und sein Bauchgefühl hören. Und sind wir mal ehrlich, wer betrunken und alleine im dunklen durch die Straßen läuft, braucht sich nicht beschweren, wenn er Überfallen wird – Don´t be stupid.

Die Betreuung durch das live&learn

live&learn ist ein familiäres und ehrliches Unternehmen. Antje und Alex haben sich vorbildlich um uns gekümmert und ich persönlich hatte in keiner Phase meines Auslandsaufenthaltes Angst oder Bedenken. Abseits von kommerziellen Großunternehmen, lieferten Antje und Alex Insider Informationen und bemühten sich sehr um einen rundum unvergesslichen Aufenthalt in Südafrika. Durch regelmäßige Fragen und Feedbacks lässt sich das live&learn Team die Zufriedenheit seiner Volunteers bestätigen. Bei Unzufriedenheit innerhalb des Projekts oder Problemen, helfen sie sofort und probieren, eine schnelle und zufriedenstellende Lösung zu finden. Durch organisierte Veranstaltungen und Treffen, wird dir die Möglichkeit gegeben, die anderen Freiwilligen von live&learn kennenzulernen.

Freiwilligenarbeit Südafrika Sport

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