Freiwilligenarbeit mit Delfinen und Walen

Erfahrungsbericht von Svenja aus Watt in der Schweiz: Freiwilligenarbeit mit Delfinen und Walen in Südafrika.

Svenja, 19 Jahre, wollte sich nach der Schule eine kleine Auszeit nehmen, um das Leben in einem anderen Teil der Welt kennenzulernen. Darüber hinaus wollte sie die Zeit nutzen, um sich mit etwas Abstand von der Schulzeit, über ihre Berufswahl nachzudenken.

In Südafrika nahm sie zunächst an einem 2-wöchigen Sprachkurs teil. Dann engagierte sie sich für 8 Wochen in einer Meeresschutzstiftung, die sich insbesondere für den Schutz von Delfinen und Walen einsetzt. Und schließlich rundete sie ihren Aufenthalt mit einem Aufenthalt in einem Surfcamp in Kapstadt ab.

In ihrem Interview mit Michelle-Marie, Voluntärin im live&learn Büro in Kapstadt, teilt sie ihre Erfahrungen.

Was machst du bei live&learn? Für welches live&learn Programm hast du dich entschieden? In welchem Projekt hast du deine Freiwilligenarbeit absolviert? Wie lange hat dein Freiwilligeneinsatz gedauert? Was waren deine konkreten Einsatzgebiete?

Ich war zuerst 2 Wochen in einer Schule für einen Sprachkurs und danach 8 Wochen in Plettenberg Bay für das Projekt Orca Foundation. Die Hauptaufgabe dort war mit Ocean Blue Adventure. Ocean Blue Adventure organisiert Whale Watching Touren für Touristen, bei denen wir auf den Booten mit rausfahren durften und dafür zuständig waren, aufzuschreiben, was wir alles sehen konnten: Wale, Delfine, Haie oder bestimmte Vogelarten.

Freiwilligenarbeit mit Delfinen

Wir haben die Daten gesammelt und in eine Exceltabelle eingetragen. Das wurde dann an andere Organisationen weitergereicht, die zum Beispiel für Meeresschutz zuständig sind. Das war eine der Hauptaufgaben. Außerdem waren wir am Strand Abfall sammeln, normalen Abfall, aber auch z.B. Nurdles, das sind kleine Plastikteilchen, die eingeschmolzen werden, um Plastikprodukte herzustellen. Vor einigen Monaten ist ein Container mit Nurdles vor Plettenberg ausgeleert worden, die jetzt immer noch angeschwemmt werden. Wir haben auch Shark Egg Cases gesammelt und gezählt. Auf dem Robberg haben wir die Seehund Kolonie beobachtet und Haie gezählt.

Was war deine Lieblingsaufgabe?

Auf die Boote zu gehen und Wale und Delfine zu sehen, definitiv. Ich habe zuvor noch nie freie Delfine gesehen und Wale sowieso nicht. Das war ein echtes Highlight, wenn man die dann gesehen hat.

Warum hast du dich ausgerechnet für das Orca Foundation Programm in Plettenberg Bay entschieden?

Da ich keine Ausbildung o.ä. habe, kam für mich das Big 5 Projekt oder das Orca Foundation Projekt infrage. Und irgendwie hat es mich dann doch mehr ans Meer gezogen.

Was war dein schönstes/ außergewöhnlichstes Erlebnis?

Die Delfine kamen manchmal bis zum Boot und sind dann nebenher geschwommen. Einmal ist ein Humpback Whale hochgekommen und man konnte die Flosse sehen, das war schon echt cool.

Konntest du deine persönlichen Ziele erreichen?

Mein Ziel war es die Zeit zu genießen, neue Dinge zu sehen, zu lernen und Sachen zu erleben, die ich noch nie erlebt habe und das habe ich definitiv erreicht ja!

Freiwilligenarbeit mit Delfinen und Walen

Wie hat sich dein Bild von Südafrika verändert, bzw. wie hast du dir vor deiner Zeit in Südafrika das Land vorgestellt und was ist anders?

Als bei mir die Idee aufkam, nach Südafrika zu gehen, hatten wir auch in der Schule gerade das Thema Südafrika und haben natürlich auch über das Thema Kriminalität gesprochen. Da war ich schon ein wenig skeptisch.

In Plettenberg Bay habe ich mich sehr sicher gefühlt. Mittlerweile bin ich mir über meine Umgebung bewusst.

Hat sich dein Blick auf die Schweiz geändert, wenn ja, was siehst du jetzt anders?

Ich weiß die Elektrizität zu schätzen! Das mit dem Loadshedding ist schon … nach 9 Wochen habe ich mich daran gewöhnt, aber wenn man morgens aufstehen will und dann geht der Toaster nicht oder das Gefrierfach und der Kühlschrank gehen andauernd aus und wieder an. (…) Wenn der Strom weg ist gibt es halt auch kein WLAN mehr, und das weiß ich jetzt schon zu schätzen. Wie wichtig auch Elektrizität ist.

Hat dich deine Mitarbeit im Projekt für deine Berufswahl inspiriert?

Mein Traum war vorher schon, vom Computer aus arbeiten zu können und gleichzeitig zu reisen. Und wenn es mir mal nicht mehr gefällt, weiterzugehen. Und ich muss sagen, dass sich das noch weiter vertieft hat. Ich weiß immer noch nicht, was ich studieren möchte, aber der Wunsch hat sich verstärkt, etwas zu studieren, damit ich das dann einmal machen kann.

Gibt es etwas, was du dir anders vorgestellt hast oder dir anders gewünscht hättest?

Die ganze Spontanität. Ich bin eigentlich gar kein spontaner Mensch, aber hier habe ich gelernt spontan zu sein. Im Projekt waren wir manchmal vom Wetter abhängig und die Pläne ändern sich dann manchmal kurzfristig. Dann wird trotzdem erwarte, dass man ready und für alles vorbereitet ist. Ich bin jetzt glaube ich ein spontanerer Mensch als vorher. Irgendwie gefällt mir es auch, wenn alles nicht so strikt wie in der Schweiz läuft. Ist auch mal schön, das zu erleben.

Wie hast du die Corona Situation in Südafrika empfunden?

Es ist hier ja gar nicht streng, manchmal vergisst man es sogar, dass es noch existiert, außer wie die meisten sagen, dass es weniger Touristen gibt. Ich fühle mich sicherer, weil ich geimpft bin, sage ich mal, aber irgendwie ist es auch mal wieder schön ein bisschen das Normale zu haben. Ich würde sagen es ist ruhig und gut.

Was wirst du in deinem Erinnerungskoffer mit nach Hause nehmen?

Mein Bungee Jump. Ich bin in Plettenberg Bay von der höchsten Bungee Jump Brücke der Welt gesprungen. Ich habe ja eigentlich Höhenangst, habe mich dann aber überreden lassen und ich muss sagen, es war schon ein richtig cooles Gefühl. Ich bin auch stolz auf mich, dass ich es gemacht habe. Das werde ich sicher nicht vergessen. Und auch die Delfine und Wale, die ich gesehen habe. Ich bin auch mit Elefanten laufen gegangen und habe einen Tauchkurs gemacht. Ich war mit Seehunden schnorcheln, ich habe viel erlebt hier und bin wirklich dankbar für die Zeit hier.

 

Du möchtest dich auch für den Meeresschutz in Südafrika engagieren und erfahren, welchen Beitrag du leisten kannst?

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