05 Feb. Erfahrungsbericht: Freiwilligendienst Schule Südafrika
Erfahrungsbericht von Judith, 19: Freiwilligendienst Schule in Südafrika
Judith hatte den Wunsch, sich nach dem Abitur sozial zu engagieren und Südafrika jenseits von touristischen Pfaden zu erleben. Sie entschied sich für einen knapp 6-monatigen Aufenthalt in Kapstadt von Januar bis Juni 2024. Davon engagierte sie sich 3 Monate in einem Krankenhaus für Pinguine und 3 Monate in der Schule eines ganzheitlichen Bildungsprojektes bei Kapstadt.
Hier erzählt er von ihren Erfahrungen in der Schule:
Meine Motivation
Ich wollte schon immer nach meinem Abitur ein Jahr im Ausland verbringen. Besonders an Südafrika haben mich die verschiedenen Landschaften, die Tiere und die Bevölkerung fasziniert. Als Freiwillige wollte ich nicht nur die oberflächlichen Seiten eines Touristen kennenlernen, sondern mich während meines Aufenthalts sozial engagieren, die Kultur kennenlernen und mit neuen Leuten neue Lebenserfahrungen sammeln.
Meine Aufgaben
In der Schule unterstützte ich das Lehrpersonal, insbesondere bei der Förderung von schwächeren und langsameren Schülerinnen und Schülern. Dabei konzentrierte ich mich auf die Kinder der Vorschule und zweiten Klasse. Zu den Aufgaben zählten: Schulaufgaben in jeglichen Fächern, das gemeinsame Lesen, spielen mit den Kindern während der Pausen oder auch mal die Klasse während der Abwesenheit eines Lehrers kurz betreuen, aber auch administrative Aufgaben, die zur Vorbereitung des Unterrichts dienten. Zudem half ich bei der Gestaltung des Schulhofes mit, indem wir diesen kreativ bemalt haben. Mit zwei andern Freiwilligen planten wir Fundraising-Aktivitäten, um Spenden zu sammeln, die der Schule zugutekamen. Der Sportunterricht am Nachmittag gab mir als Fußballspielerin die Möglichkeit, den Mädchen neben Netball auch Fußball anzubieten. Die Leidenschaft der Kinder an Sport und Musik hat mich am allermeisten begeistert!
Meine Highlights
Zusammengefasst würde ich sagen, war mein ganzes halbes Jahr in Südafrika von vielen Highlights geprägt. Dabei ist es schwer, sich auf ein einziges Erlebnis zu reduzieren. Zu den schönsten Erlebnissen gehören: die Kinder, die jeden Morgen auf mich zugelaufen kamen und mich umarmt haben; Safaris; die Freilassung von aufgepäppelten Pinguinen zurück in die Wildnis; die vielen Besuche auf Märkten; Rugbyspiele; meine Wanderungen auf den Tafelberg oder meine ersten Surfstunden. Und das war sicher noch nicht alles…
Unterkunft & Transport
Ich habe in Strand in einem Apartment gewohnt, was direkt an der Promenade lag und super war. Morgens aufstehen mit dem Blick durch die riesengroßen Fenster aufs Meer oder abends den Tag mit einem Sonnenuntergang bei Essen zu beenden war großartig. Der Supermarkt in Fußnähe erreichbar, ein Fitnessstudio nebenan oder joggen an der Promenade. Das war super! Auch unsere Vermieterin versorgte uns stets mit Empfehlungen für unser Wochenende, die wir gerne annahmen.
Perspektivenwechsel: Hat sich mein Bild von Südafrika und mein Blick auf Deutschland verändert?
Südafrika kannte ich zuvor nur von Bildern oder der historischen Geschichte aus der Schule. Von meinen Eltern wusste ich, dass Afrikaner aufgeschlossene und freundliche Menschen sind. Diese Vorstellung hat sich auch schnell bestätigt. Ich wurde direkt mit offenen Armen in meinen Projekten empfangen und habe große Dankbarkeit für mein Engagement vermittelt bekommen. Erschrocken war ich jedoch, dass die Grenze zwischen reich und arm immer noch so groß ist. Durch riesigen Townships oder Blechhütten am Straßenrand war das war definitiv nicht zu übersehen.
Ich finde es schwer auf Grund der andere Lebensstandards Deutschland mit Südafrika zu vergleichen. Dennoch habe ich mich am Ende meines Aufenthalts enorm darauf gefreut, auch abends mich wieder sicher und frei bewegen zu können. Zwar habe ich selber keine Kriminalität erfahren, trotzdem schätze ich die Sicherheit die Deutschland bietet sehr.
Kleinigkeiten wie Load Shedding oder kurze Wasserausfälle gehörte in Südafrika auch mal zum Alltag dazu, trotzdem kam man mit klar und hat den Alltag anders strukturiert und sich dann umso mehr gefreut, als das Wasser wieder aus dem Wasserharn lief.
Meine Tipps für zukünftige Freiwillige
Ich würde auf jeden Fall 1-2 Wochen mehr einplanen, um zu Reisen und das Land zu erkunden. Denn das lohnt sich auf jeden Fall. Besonders kann ich die Garden Route empfehlen: Safaris, Zip-Lining, Elefanten treffen, Straußenfarm, Wine Tasting … da gibt es eine große Auswahl an Aktivitäten.
Betreuung durch das live&learn Team
Die Betreuung war super! Ich hatte jederzeit das Gefühl einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, der sich um mich kümmert. Bereits vor zu Hause wurde ich gut auf meinen Aufenthalt vorbereit und bei Schwierigkeiten, besonders bei der Antragstellung meines Visums, wurde ich großartig unterstützt. Die Erkundungstour mit Alex und auch die monatlichen Treffen auf dem Markt fand ich gut. Antje und Alex waren stets interessiert wie unser Projekte laufen und auch mit anderen Freiwilligen konnten wir uns über unsere Erfahrungen austauschen. Es gab nichts, das mir gefehlt hätte – Danke!
Du bist auf der Suche nach einem Freiwilligendienst in einer Schule in Südafrika? Du möchtest den Schulalltag in einem Land des Globalen Südens kennenlernen und einen Beitrag zur Chancengleichheit leisten?
Kontaktiere uns für Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten bei unseren Projektpartnern!