Freiwilligenarbeit Wildtierschutz

Erfahrungsbericht: Freiwilligenarbeit Wildtierschutz

Erfahrungsbericht von Alexandra, 46,  aus Lustenau: Freiwilligenarbeit Wildtierschutz in Südafrika

Alexandra hat sich schon lange danach gesehnt, einmal eine längere Zeit mit wilden Tieren verbringen und eine Weile im Ausland zu leben. Jetzt hat sie sich endlich den Traum erfüllt und engagierte sich in einem Wildtierschutzprogramm an Südafrikas wunderschöner Ostküste. Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen:

Meine Motivation

Mir hat mein ganzes Leben eine tiefere Verbindung zu Tieren gefehlt. Da ich aber dies wirklich in meinem Leben haben möchte, und ich das stets verwunderlich fand, dass mir diese Liebe fehlt, hatte ich den Gedanken in einem Projekt mitzuarbeiten in dem es um Tiere geht. Sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, sie zu hören, ihnen nah zu sein. Und da Südafrika im Leben meines Vaters eine wichtige Rolle gespielt hat, und ich diesen Spuren folgen wollte, fiel meine Wahl auf dieses Land.

Meine Aufgaben

Jeder Tag im Projekt war anders, die Aufgaben konnten sich auch wetterbedingt schnell ändern. Wir haben Tiere beobachtet, und die Daten ihres Verhaltens und ihrer Standorte gesammelt, dokumentiert und erfasst. Der Landschaftsschutz war auch Teil der Arbeit – so haben wir beispielsweise an zwei Tagen eine eingewanderte Baumart, die sehr schnell wächst, und den einheimischen Pflanzen das Wasser „klaut“, entfernt. Einmal in der Woche sind wir in ein Township zu einem Sozialprojekt gefahren, und haben uns mit den dortigen Kindern bei Spiel und Spass befasst. Zusammen gekocht, einfache Lerninhalte vermittelt, gemeinsam gegessen, gesungen, Ball gespielt. Auch waren wir in einem biologischen Gartenbeschäftigt, wo das umgraben von Kompost, jäten und ernten Teil der Aufgabe waren.

Highlights

Die Bilder dieser zwei Wochen waren so eindrücklich und es fällt mir schwer mich für etwas zu entscheiden. Hier trotzdem ein Versuch: Zur Zeit vom Sonnenuntergang konnten wir eine ganze Elefantenherde (18!) – inklusive Babys – beim Bad an einer Wasserstelle beobachten. Dieser Genuss und diese Freude werden mich gedanklich noch lange begleiten. Dort habe ich zum ersten Mal einen Elefanten „trompeten“ gehört. Ein Bild des Friedens reinster Harmonie.

Das zweite war die Begegnung mit einem männlichen Löwen, der so nah an unserem stehenden Fahrzeug in Seelenruhe vorbeigelaufen ist, und genau neben mir stehen blieb. Die Entfernung betrug nicht mehr als 2 Meter. Er hob den Kopf und schaute mir direkt ins Gesicht. Noch heute habe ich Gänsehaut wenn ich daran denke. Magic Moment!

Perspektivenwechsel: Deine Bilder von Südafrika und Österreich

Bilder von Südafrika hatte ich in diesem Sinn kaum welche. Ich setze mich im Vorfeld meist bewusst nicht mit allzu vielen Bildern auseinander, da sich die Schönheit doch sowieso nur live so richtig offenbart. Das was ich aber hatte, waren starke Bedenken wegen der Sicherheit. Die Medien, Reiseführer usw. berichten über Probleme die immer wieder auftauchen. Deshalb habe ich mich auch nach der Arbeit im Projekt dann für zwei Reisen in Gruppen entschieden. Und ich kann nach doch einigen Wochen Aufenthalt in Südafrika berichten, dass ich nicht einmal eine Situation erlebt, oder beobachtet habe, in der ich mich unwohl oder gar bedroht gefühlt hätte.

Mein Blick auf die österreichische Lebensart hat sich tatsächlich geändert. Ich spüre dadurch die Weite, die Gelassenheit und die Entschleunigung die die „African time“ in sich birgt um so stärker.

Meine Unterkunft während des Freiwilligendienstes

Wir haben inmitten des Kariega Reserves in einem Haus gewohnt, das genug Platz geboten hat um eine entspannte und feine Zeit dort zu verbringen. Da wir mitten in der Natur waren, konnten wir in den Nächten im Garten mit freiem Auge die Milchstraße sehen! Auch kamen oft Elefanten bis ganz zum Zaun und haben teilweise die Büsche über den Zaun hinweg im Garten angeknabbert. Das Haus bot alles was wir brauchten. Ich habe mich im Zimmer auch mit zwei Frauen die ich zuvor nicht gekannt habe, sehr wohl gefühlt.

 

Meine Tipps für zukünftige Freiwillige

Erwartungen zu Hause lassen. Da kann man nur enttäuscht werden. Je mehr man sich auf das Neue und Ungewohnte einlässt, desto mehr zieht man aus seinen neuen Erfahrungen. Und diese korrelieren dann nicht mit bereits vorgefertigten Vorstellungen, sondern können sich zu einem ganz neuen Bild von ungeahnter Schönheit formen.

Und noch ein Tipp insbesondere für Interessierte in meinem Alter: Ich hatte Bedenken bezüglich meines Alters, da die Projekte doch eher Menschen ansprechen die sich im Studium oder sonstigen Ausbildungen befinden. Meine Bedenken wurden gleich am ersten Tag zerstreut. Der älteste Teilnehmer im Projekt war schon über siebzig und ich war mit meinen 46 Jahren im Mittelfeld platziert. Von der altersgemischten Zusammensetzung können – meiner Erfahrung nach nur alle profitieren. Bei Menschen die sich im Sinne eines Herzensanliegen treffen, spielen Dinge wie Herkunft und Alter überhaupt keine Rolle. Man begegnet sich als Menschen. Diese Erfahrung durfte ich im Projekt wieder einmal machen, wofür ich sehr dankbar bin.

Unterstützung durch live&learn

Ich wurde in meinen Vorbereitungen von Antje betreut. Ihre Antworten waren stets klar und deutlich formuliert, die Reaktion immer sehr zeitnah. Ich habe mich auch menschlich sehr gut aufgehoben gefühlt im Kontakt mit Antje, da sie es auch wirklich gut verstanden hat, mir beispielsweise die Bedenken bezüglich der Sicherheit durch Information und nicht durch Beschwichtigen zu nehmen. Auch in der Zeit in Südafrika, wusste ich, dass ich mich jederzeit an live&learn hätte wenden können, was eine sehr beruhigende Wirkung auf mich hatte.

Durch ihre geduldige und klare, sehr feine menschliche Art kann ich live&learn jedem wärmstens empfehlen! Nur durch die sorgfältige Vorbereitung konnte meine Reise zu dem werden was sie schlussendlich war: eine unfassbar schöne und wertvolle Zeit!

Freiwilligenarbeit Südafrika Tierschutz

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