diabetes versorgung in südafrika

Gute Nachrichten für Menschen mit Diabetes in Südafrika

Das Groote Schuur Hospital (GSH)  in Kapstadt hat am Montag, 15.11.2021, offiziell sein hochmodernes Diabeteszentrum eröffnet – das erste öffentliche Diabeteszentrum dieser Art in Afrika.

Es ist unübersehbar, wenn man vom Flughafen Kapstadts in Richtung Innenstadt fährt. Da liegt es am Hang des Tafelberges, das größte öffentliche Krankenhaus Kapstadts. Berühmt wurde es bereits 1967 als der südafrikanische Herzchirurg Dr Christiaan Barnard hier am 3. Dezember 1967 mit seinem südafrikanischen Transplantationsteam die weltweit erste Herztransplantation erfolgreich durchführte.

Nun macht das GSH erneut positive Schlagzeilen mit der Eröffnung eines hochmodernen Diabeteszentrum. Die Eröffnung fällt mit dem Weltdiabetestag zusammen, der am 14. November weltweit begangen wird, um auf die Krankheit Diabetes aufmerksam zu machen.

Nach Angaben der International Diabetes Federation (IDF) wird die Zahl der Menschen, die in Afrika mit Diabetes leben, in den nächsten zwei Jahrzehnten voraussichtlich um 143 % ansteigen – der größte Zuwachs unter allen Kontinenten.

Auch in Südafrika steigt die Zahl der Menschen, die mit Diabetes leben. Aktuellen Schätzungen zufolge sind 4,6 Millionen Südafrikaner:innen an Diabetes erkrankt, und etwa 52 % von ihnen sind nicht diagnostiziert. Mindestens 50 % derjenigen, bei denen Diabetes diagnostiziert wurde, haben keinen Zugang zu einer angemessenen Versorgung. Laut Professor Joel Dave, Leiter der Abteilung für Endokrinologie am GSH, ist Diabetes die zweithäufigste Todesursache in Südafrika, gleich nach der Tuberkulose. Die Anfälligkeit von Diabetiker:innen für Infektionskrankheiten ist zudem während der Covid-19-Pandemie deutlich geworden. Daten aus dem Westkap zeigen, dass 43% aller an Covid-19 Erkrankten, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, Menschen mit Diabetes waren und 23% aller Todesfälle durch Covid-19 waren Menschen mit Diabetes, so Dave.

Die Einrichtung des Diabeteszentrums am GSH, soll allen Menschen, auch denjenigen, die nicht die Mittel haben, eine private Krankenversicherung abzuschließen, erschwinglichen und umfassenden Zugang zur Diabetesversorgung zu ermöglichen. Dazu gehören eine frühzeitige Diagnose und der Zugang zu einer angemessenen Versorgung für alle Arten von, um Komplikationen zu vermeiden oder zu verzögern. Das Diabeteszentrum am GSH wird als Dreh- und Angelpunkt dienen, auf dem ein umfassender und erweiterter Diabetesservice aufgebaut wird. Dazu zählt u.a. die Behandlung von kompliziertem Diabetes wie Typ-1-Diabetes, Diabetes in der Schwangerschaft, Diabetes in besonderen Situationen (Patienten mit Organtransplantationen, Mukoviszidose, Steroid-induzierter, atypischer [Diabetes), sowie eine spezialisierte Diabetes-Fußklinik mit einem multidisziplinären Team aus Podologen, Endokrinologen, Gefäßchirurgen und plastischen Chirurgen.

Darüber hinaus wird sich das GSH-Diabeteszentrum auch Schulungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene in Afrika durchführen.

Kurzum, das Diabeteszentrum am GSH ist eine fantastische Bereicherung für Südafrikas öffentliches Gesundheitssystem. Well done South Africa!

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