11 Nov. Erfahrungsbericht: Vet Praktikum Südafrika
„Ich bin mit keinem persönlichen Ziel die Reise angetreten und bin dennoch über mich hinausgewachsen. Habe mehr Motivation als je zuvor erlangt und fühle mich mehr denn je in meinem Job bestätigt.“
– Erfahrungsbericht von Carina Lekoswki: Auslandspraktikum Wildtiermedizin in Südafrika
Carina studiert Tiermedizin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Im Rahmen ihres PJs absolvierte sie im August 2025 ihr Wahlpraktikum in einem Fortbildungsprogramm für Tiermediziner an Südafrikas Garden Route. Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen:
Meine Motivation
Die Entscheidung für ein Praktikum in Südafrika ist mehr als nur eine berufliche Orientierung; sie ist eine tiefgreifende Erfahrung, die das Herz berührt und den Horizont erweitert. Für mich war es die einzigartige Möglichkeit, die faszinierende Welt der Wildtiere hautnah zu erleben und gleichzeitig einen Beitrag zum Schutz dieser zu leisten.
Ich wollte weg vom theorielastigen Unialltag und was erleben sowie praktisch mit anpacken. Mein Ziel war es so viel Wissen und Erfahrungen zu sammeln, wie es nur möglich ist. Dabei hatte ich nichts konkretes im Kopf, sondern lediglich die Hoffnung mehr über den Schutz und die Versorgung der Tiere zu erlernen.
Die Mitarbeit bei VetX hat mich in meinem beruflichen Werdegang nur weiter bestärkt. Ich möchte definitiv weiterhin im Bereich Tierschutz/veterinärmedizinische Politik tätig werden. Jedoch möchte ich meine Arbeit sowie mein Engagement nicht nur auf Deutschland beschränken, wie bisher, sondern auch weltweit und vor allem in Südafrika helfen.



Tagesablauf, Aufgaben und Lernmöglichkeiten
Die Arbeit in der Wildtiermedizin in Südafrika ist eine große Herausforderung, die jedoch mit unbeschreiblicher Freude belohnt wird. Hier lernt man die Notwendigkeit des Tierschutzes und die wichtige Rolle der Tierärzte in der Wildnis zu verstehen. Man erlebt hautnah, wie sich die Lebensweise der Tiere an die Gegebenheiten anpasst und wie wichtig es ist, ihre Gesundheit zu gewährleisten. Ein Praktikum in Südafrika ist daher nicht nur eine berufliche Erfahrung, sondern eine Reise zu sich selbst und eine Welt, die es zu schützen gilt.



Unterkunft
Wir haben alle auf einer Farm gewohnt mit 3-Bett-Zimmern und einem großen Wohnzimmer. Draußen gab es eine Bar, eine gemütliche Feuerstelle sowie Billiard, eine Dartscheibe und Gruppentische. Es fühlte sich so familiär an und zu der kleinen Familie gehörten auch eine Menge Tiere, die bei uns in den Betten geschlafen haben (wenn man wollte). Die kleine Farm war mitten in der Natur und am Horizont sah man häufig Giraffen oder andere Wildtiere. Es war wirklich traumhaft. Nur in der Nacht wurde es SEHR kalt, da ich in einem Wintermonat da war. Mit genügend Decken (waren vorhanden) und einer Wärmflasche, war es dennoch gemütlich.



Deine Erfahrung mit live&learn
Ich war mehr als zufrieden mit der Betreuung. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt alleine gefühlt und vor der Reise war alles bis ins kleinste Detail für mich organisiert und geplant gewesen, sodass ich teilweise wirklich nur nach einer Liste meine Dinge abarbeiten sowie packen konnte. Da es auch mein erstes Mal war, dass ich so etwas gemacht habe, war ich am Anfang doch sehr hilflos und bin deshalb super dankbar, dass ich so gut von Antje und Sina unterstützt wurde. Vielen lieben Dank! Ihr habt mir überhaupt erst so eine tolle und stressfreie Reise ermöglicht.



Perspektive auf die Heimat
Deutschland ist ein super oberflächliches Land, welches manchmal nicht wertzuschätzen weiß, wie gut es den meisten Menschen geht. Viele Deutsche sind undankbar, unfreundlich sowie ignorant, vor allem dem gegenüber, was in anderen Ländern passiert. Während in Südafrika jeder jeden grüßt und der häufigste Satz „Wie geht’s?“ ist, schauen dich die meisten Deutschen nur komisch an, wenn du „Hallo“ sagst. Zudem muss ich auch gestehen, dass ich viele arme Familien in Südafrika gesehen habe, wo alle Familienmitglieder ihr Bestes geben, um die Familie zu versorgen, wobei sich viele ärmere Familien in Deutschland auf die finanzielle Hilfe des Staates ausruhen und teilweise sogar noch mehr verlangen sowie undankbar werden. Ich vermisse und schätze die Freundlichkeit der Südafrikaner doch sehr!!!



Meine Erfahrung in Südafrika
Die unendlichen Weiten der „Wildnis“, die majestätischen Berge, der traumhafte Anblick raus auf den Ozean und die pulsierenden Städte bieten eine Kulisse, die ihresgleichen sucht. Doch es waren einfach vor allem die Tiere, die mich nach Südafrika brachten. Die Vorstellung, an der medizinischen Versorgung von den Big 5 und vielen anderen Wildtieren beteiligt zu sein, erfüllte mich mit Ehrfurcht und Begeisterung. Dann vor Ort, bei jedem Blick in eine andere Richtung entdeckte ich ein neues außergewöhnliches Tier, es war fantastisch.
Südafrika ist ein buntes Land mit vielen Möglichkeiten und Diversitäten sowie einer erstaunlichen Vielfalt an wunderschönen Wildtieren. Dies muss man einfach selbst gesehen und erlebt haben. Ich wollte weg vom theorielastigen Unialltag und was erleben sowie praktisch mit anpacken. Mein Ziel war es so viel Wissen und Erfahrungen zu sammeln, wie es nur möglich ist. Dabei hatte ich nichts konkretes im Kopf, sondern lediglich die Hoffnung mehr über den Schutz und die Versorgung der Tiere zu erlernen.
Um ehrlich zu sein war mir vor der Reise schon bewusst, wie gespalten dieses Land ist. Doch vor Ort zu sein und es hautnah mitzuerleben, war doch etwas ganz anderes. Dieses Land hat eine komplexe Geschichte mit Apartheid und Ungleichheit, was man auch heutzutage noch deutlich sieht. Vielen Menschen fehlt das Verständnis und Wissen gegenüber der Natur sowie der Tiere. Vor allem die Problematik mit den Nashörnern und die Ignoranz/das mangelnde Wissen der Touristen ist deutlich zu spüren. Südafrika ist ein Land, welches wunderschöne und zugleich grausame Seiten aufweist. Es muss einiges geschehen und dies benötigt die Hilfe von Außerhalb.



Dazu hat mich mein Praktikum inspiriert
Ich möchte mich gezielter für den Schutz der Wildtiere einsetzen und auch weiterhin auf das Problem „Nashorn“ in Südafrika aufmerksam machen. Zudem möchte ich auf jeden Fall weiterhin den Kontakt zu den Leuten vor Ort sowie meinen neuen Freunden aus ganz Europa aufrechterhalten. Die Mitarbeit bei VetX hat mich in meinem beruflichen Werdegang nur weiter bestärkt. Ich möchte definitiv weiterhin im Bereich Tierschutz/veterinärmedizinische Politik tätig werden. Jedoch möchte ich meine Arbeit sowie mein Engagement nicht nur auf Deutschland beschränken, wie bisher, sondern auch weltweit und vor allem in Südafrika helfen.
Mein Rat an andere Freiwillige, Praktikantinnen und Praktikanten
Wenn ihr im Winter dort seid, dann auf jeden Fall eine Wärmflasche mitnehmen und viele Klamotten für einen „Zwiebel-Look“. Tagsüber kann es relativ warm werden, jedoch morgens, abends und nachts extrem kalt. Das Wetter ändert sich auch stündlich. Seid für alles offen und habt einfach Spaß und genießt es, es geht viel zu schnell vorbei!!!

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