12 Okt Erfahrungsbericht: Freiwilligenarbeit mit Kindern in Südafrika
Erfahrungsbericht von Rieke, 24: Freiwilligenarbeit in einem Kindergarten bei Kapstadt, Südafrika
Rieke studiert Pädagogik und Englisch an der Uni Paderborn. Kurz vor Ende ihres Master Studiums wollte sie die Gelegenheit nutzen, sich ehrenamtlich im Ausland zu engagieren. Von Mitte Februar bis Ende März 2023 engagierte sie sich in einem Kindergarten unseres Township Kindergarten Projektes bei Kapstadt. Hier teilt sie ihre Erfahrungen:
Meine Motivation
Ich habe mich für einen Freiwilligendientst entschieden, weil ich den Gedanken schön, eine neue Kultur möglichst authentisch und abseits von den touristischen Pfaden kennenzulernen und dabei etwas Gutes zu tun!
Meine Ziele
Ich bin ohne große Erwartungen in meinen Freiwilligendienst gestartet, da ich mir gar nicht vorstellen konnte, was auf mich zukommen würde und offen für die Erfahrungen sein wollte. Dennoch habe ich mir erhofft tolle Menschen kennenzulernen, einen Einblick in die südafrikanische Kultur zu bekommen, das Land zu erkunden und mein Englisch ein bisschen aufzufrischen.
Hab ich sie erreicht?
Auf jeden Fall! Ich bin in der Zeit in Südafrika aus meiner Komfortzone herausgetreten, habe meine Sprache verbessert und auch unabhängig von der Sprache sehr viel dazulernen können. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, aus denen ich sehr viel für mich und meine Zukunft mitnehmen konnte.
Meine Aufgaben
Ich habe in einem Township Kindergarten gearbeitet und dort die Lehrkäfte unterstützt, indem ich Unterrichtsmaterialien vorbereitet, Unterrichtseinheiten übernommen, den Kindern vorgelesen und mir Zeit für die individuelle Förderung der einzelne Schüler und Schülerinnen genommen habe.
Meine Highlights
Auch wenn der Unterricht sehr viel Spaß gemacht hat, waren für mich die Pausen immer die schönste Zeit am Tag, da man in der Zeit frei mit den Kindern spielen konnte. Man merkt, wie sehr die Kinder deinen Aufenthalt schätzen und wie sie deine Zuneigung genießen. Die Liebe die man von den Kinder zurückbekommt ist unglaublich schön! Auch die Lehrer waren super herzlich und es war schön, Zeit mit ihnen verbringen zu können, wobei es über den Unterricht selber hinausging, zum Beispiel haben sie uns Essen aus dem Township zum probieren mitgebracht oder uns Frisuren geflochten. Ich bin nach wie vor mit einigen in Kontakt und sie halten mich auf dem Laufenden darüber, wie es den Kinder geht. Neben den Lehrern habe ich gemeinsam mit einer anderen Freiwilligen und mittlerweile sehr guten Freundin in dem gleichen Kindergarten gearbeitet und es war super schön, die Zeit gemeinsam erleben zu können!
Perspektivenwechsel: Hat sich dein Bild von Südafrika geändert?
Insgesamt konnte ich mir vor meinem Aufenthalt nicht wirklich vorstellen, was in Südafrika auf mich zukommen würde, wobei meine Erwartungen in jeder Hinsicht übertroffen wurden! Südafrika ist so ein vielfältiges Land, sowohl kulturell als auch landschaftlich. Die Menschen die ich kennenlernen durfte sind so herzlich und gastfreundlich. Zuvor habe ich so viel über die Kriminalität in Südafrika gehört, dass ich ein bisschen Respekt hatte, aber tatsächlich hatte ich persönlich kaum eine Situation, in der ich mich unwohl gefühlt habe (wobei man natürlich gewisse Regeln einhalten muss!). Dennoch kann man sich die Zustände in einem Township schwer vorstellen, wenn man noch nie zuvor dort ist. Es ist sehr traurig, wie wenig die Kinder haben und gleichzeitig so schön zu sehen, dass sie sich mit so wenig zufriednen geben. In dieser Hinsicht fand ich meinen Aufenthalt total bereichernd!
Ich konnte schon während meines Freiwilligendienstes viele schöne Orte in der Umgebung mit den anderen Freiwilligen erkunden und bin anschließend noch ein wenig gereist und kann sagen, dass Südafrika definitiv eine Reise wert ist und werde definitiv nochmal wiederkommen!
Hat sich dein Bild von Deutschland geändert?
Ich weiß Deutschland auf jeden Fall mehr zu schätzen, was die Sicherheit und das gesamt System angeht! Wenn man in einem Township ist, merkt man erstmal, wie gut es einem wirklich geht. Dennoch gefällt mir der südafrikanische Lifestyle sehr gut und ich möchte mir definitiv etwas von der Gelassenheit und Freude am Leben der Menschen dort annehmen.
Inspiration für meinen beruflichen Werdegang
Ich bin in meinen Endzügen von meinem Masterstudium und starte in naher Zukunft mein Referendariat. Die Zeit in Südafrika hat mich auf jeden Fall in meiner Berufswahl bestärkt und es war super interessant das Schulsystem in Südafrika kennenzulernen.
Was ich mir anders vorgestellt habe …
Tatsächlich habe ich mir vieles anders vorgestellt, zum Beispiel war ich super beeindruckt davon, wie gut die Kinder in dem jungen Alter Englisch sprechen können, damit hatte ich absolut nicht gerechnet! Es war total schön, dass man sich so gut mit den Kindern unterhalten konnte. Anders gewünscht hätte ich mir nichts.
Meine Unterkunft
Ich habe in einer WG gewohnt, in der wir zu der Höchstzeit zu zwölft waren. Insgesamt habe ich mich mit allen sehr gut verstanden und wir haben viel zusammen unternommen. Es ist schön, nicht nur tolle Erfahrungen, sondern zum Teil auch sehr gute Freundschaften dazu gewonnen zu haben. Die Lage der Wohnung war wirklich super schön, direkt am Meer und in einer sicheren Gegend.
Meine Tipps für zukünftige Freiwillige
Insgesamt ist alles sehr gut organisiert und man hat vor Ort sehr viele Personen, die dir helfen dich einzufinden und dir alles zeigen. Daher würde ich dir einfach raten, offen zu sein und alles auf dich zukommen zu lassen!
Betreuung durch das live&learn Team
Mir hat die Betreuung sehr gut gefallen und man wurde mit nichts alleine gelassen. Auch wenn die Betreuung vor dem Aufenthalt schon sehr gut war, hat mir besonders das persönliche Kennenlernen vor Ort gut gefallen, Antje und Alex sind super nett und es tat gut zu wissen, dass man immer einen Ansprechpartner vor Ort hatte. Direkt zu Anfang haben wir eine Stadtrundführung bekommen, in der wir sehr viel über die Geschichte des Landes gelernt haben, was super war, um die Kultur besser verstehen zu können. Zudem konnte man sich bei den monatlichen Treffen mit allen Freiwilligen austauschen und Fragen klären.
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