Freiwilligendienst Ergotherapie Südafrika

Erfahrungsbericht: Freiwilligendienst Ergotherapie in Südafrika

Erfahrungsbericht von Carolin, 23, Ergotherapeutin aus Freiburg: Freiwilligendienst Ergotherapie in Südafrika

Nach ihrer Ausbildung zur Ergotherapeutin an der EASW Freiburg wollte Carolin etwas von der Welt sehen, den Beruf der Ergotherapeutin im Ausland kennenlernen und sich gleichzeitig für einen guten Zweck engagieren. Von Oktober bis Dezember 2024 unterstütze sie die Ergotherapeutin einer Förderschule bei Kapstadt bei Einzel- und Gruppentherapien.

Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen:

Meine Motivation

Ich habe mich dazu entschieden einen Freiwilligendienst zu machen, da ich mir das schon seit Jahren vorgenommen hatte. Nachdem ich nun meine Ausbildung als Ergotherapeutin abgeschlossen habe, wollte ich unbedingt Berufserfahrung im Ausland sammeln und am besten weit weg von meiner Heimat. Da hat Südafrika gut gepasst!

Ich wollte unbedingt erfahren, wie Ergotherapie in anderen Ländern praktiziert wird, wo die Unterschiede und auch Gemeinsamkeiten liegen und wie sich vor allem auch wie die Kultur Einflüsse auf die Therapie nimmt. Dabei habe ich mich ganz besonders auf das Arbeiten mit den Kindern gefreut!

Abgesehen davon habe ich mich auch darauf gefreut das Land selbst zu erkunden, zu bereisen und viele schöne Erinnerungen zu machen mit ganz neuen Leuten.

Freiwilligendienst Ergotherapie Südafrika

Meine Aufgaben

Das Arbeiten mit den Kindern an der Schule konnte ich ganz individuell gestalten. In den ersten 2-3 Wochen ging es vor allem um das Kennenlernen und die Einführung an der Schule mit den Kindern. Danach habe ich täglich Kinder aus den Klassen geholt um mit ihnen Therapieeinheiten durchzuführen. Manchmal habe ich das mit einzelnen Kindern gemacht, manchmal in Kleingruppen oder aber mit Gruppen bis zu 6 Kindern – so wie es gerade gepasst hat.

Ich habe die Aktivitäten dabei auf die Bedürfnisse der Kinder bzw. Gruppen angepasst und auch darauf geachtet, dass die Gruppen so zusammengestellt sind, dass jedes Kind davon profitiert.

Ich habe relativ schnell gemerkt, dass es keinen Zweck hat die Therapieeinheiten bis ins Detail durchzuplanen. Hier ist es am einfachsten mit dem flow zu gehen 🙂

Ansonsten habe ich auch bei Vorbereitungen zu Feierlichkeiten geholfen, wie etwa an Weihnachten.

Meine Highlights

Einer der schönsten Tage für mich war auf jeden Fall der Concert Day! Die Kinder haben ihren Eltern sowie einer anderen Schule vorgeführt, was sie seit Wochen einstudiert hatten. Dabei hat jede Klasse mitgemacht. Es war total schön zu sehen wie viel Spaß alle hatten und wie stolz sie auf sich selbst und ihre Leistung waren!

Konnte ich meine Ziele erreichen?

Meine persönlichen Ziele konnte ich in diesem Freiwilligendienst definitiv erreichen. Ich hatte eine unglaublich schöne Zeit an der Schule und bin sehr dankbar über alles was ich lernen und erfahren durfte.

Perspektivenwechsel: Wie hat sich dein Bild von Südafrika verändert, bzw. wie hast du dir vor deiner Zeit in Südafrika das Land vorgestellt und was ist anders?

Ich gebe zu, ich habe Südafrika vielleicht ein wenig unterschätzt, insbesondere was die Natur angeht. Es ist ein wunderschönes Land, es gibt einfach alles was das Herz begehrt: Von grüner Landschaft bis zur Wüste, nette Menschen, wilde Tiere, gutes Essen und noch vieles mehr.

Es wird einem aber auch jeden Tag vor Augen gehalten mit welchen gesellschaftlichen Herausforderungen das Land zu kämpfen hat, das sind vor allem die Folgen der Apartheid.

Was ich an Südafrika wirklich liebe und an allen Orten dort gefunden habe: Die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen. Das werde ich wirklich sehr vermissen!

Hat sich dein Blick auf Deutschland geändert?

Ich bin nun wieder zu Hause in Deutschland und habe direkt gemerkt, wie anders ich nun manche Dinge wahrnehme. Ich schätze jeden Gegenstand, jedes Kleidungsstück um einiges mehr als davor. Als ich zurück kam dachte ich mir erst einmal: What the heck, für was brauche ich die ganzen Sachen denn überhaupt?

So spießig sich das auch anhört, ich habe gelernt, was im Leben wirklich von Wert ist und dass man auch mit viel weniger glücklich sein kann. Wenn nicht sogar glücklicher!

Gibt es etwas, was du auch zuhause beibehalten möchtest? Ein neues Hobby, eine neue Gewohnheit, Denkweise, Einstellung … ?

Ich möchte definitiv die entspannte Arbeitshaltung, so wie ich sie selbst erfahren habe, beibehalten (soweit das hier möglich ist) und versuchen Stress und Hektik von mir fern zu halten. Versuch’s mal mit Gemütlichkeit und so 🙂

Hat dich die Mitarbeit für deinen beruflichen Werdegang inspiriert?

Der Freiwilligendienst hat mich auf jeden Fall darin bestärkt, dass ich mich als Ergotherapeutin für den richtigen Job entschieden habe. Außerdem weiß ich nun, dass ich zukünftig gerne mit Kindern arbeiten würde.

Gab es etwas, dass du dir ganz anders vorgestellt hast oder anders gewünscht hättest?

Ich hatte vor dem Freiwilligendienst recht wenig Vorstellung von dem was mich erwarten würde und das war gut so, denn am Ende kommt meistens alles anders als erwartet. I mean – this is Africa!

Unterkunft

Ich habe mit mehreren Freiwilligen in einer Wohnung in Strandnähe gelebt. Mein Zimmer habe ich mir zwischenzeitlich mit 3 anderen Mädels geteilt, das war tatsächlich ganz witzig. Wir alle haben gemeinsam gekocht und Ausflüge gemacht, am Ende waren wir wie eine Familie 🙂

Es war perfekt, da man nie alleine war und immer jemanden zum Reden hatte, ganz besonders am Anfang als man sich noch eingewöhnen musste und alles neu war.

Gibt es Tipps, die du an zukünftige Freiwillige und Praktikanten weitergeben möchtest?

Mein Tipp an alle die einen Freiwilligendienst machen möchten: Egal in welchem Projekt ihr euch anmeldet, seid offen und neugierig! Lasst euch auf das Land und die Kultur ein und genießt, dass es anders ist als das was ihr von zu Hause gewohnt seid!

Die Betreuung durch das live&learn: Was hat dir an der Beratung und Betreuung vor Ausreise und vor Ort gefallen?

Von live&learn wurde ich immer super begleitet, sei es bei der Buchung meines Hin- und Rückflugs oder bei der Planung meiner Reise. Mir wurden vor Abreise alle wichtigen Informationen bereitgestellt, sodass ich ohne Sorgen meine Reise beginnen konnte. Vor Ort war es immer schön auf die live&learn Treffen zu gehen, wo man sich über alles austauschen und noch mal mehr Volunteers kennenlernen konnte. Auch Patricia, unsere quasi Gastmutter, hat sich wunderbar um uns gekümmert!

Ich habe mich sicher und wohl gefühlt und wusste, dass ich immer einen oder mehrere Ansprechpartner der Organisation zur Verfügung hätte, falls es Probleme gäbe.

Danke!

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