Sabbatical Reitprojekt Südafrika

Erfahrungsbericht: Sabbatical in Südafrika – Reitprojekt und Kindergarten

Erfahrungsbericht von Jorina, 23, Heilpädagogin: Sabbatical in einem Reitprojekt an Südafrikas Wild Coast sowie Kindergarten bei Kapstadt

Jorina hat ihre Ausbildung zur Heilpädagogin abgeschlossen und ist zudem begeisterte Reiterin. Im Rahmen ihres Sabbaticals wollte sie sowohl berufliche Erfahrungen im Ausland sammeln als auch ihre Leidenschaft für Pferde ausleben. Im Rahmen ihres 6-monatigen Sabbaticals  engagierte sie sich für  3 Monate im Kindergartenprojekt bei Kapstadt sowie weitere 3 Monate in einem Reitprojekt an Südafrikas faszinierenden Wild Coast in der Nähe von East London. Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen:

Motivation

Es war schon lange ein Ziel von mir die Welt mal von einer anderen Seite zu sehen. Ein Land zu entdecken welches ganz anders ist als das was ich hier in Deutschland und Europa bisher sehen konnte.

Dadurch, dass ich zuvor eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin abgeschlossen habe, wollte ich mehr Erfahrungen mit Kindern sammeln. Der Kindergarten in Kapstadt bot mir hier für die richtige Gelegenheit. Denn hier konnte ich mein bereits erlerntes Wissen anwenden und noch viel mehr dazu lernen.

Doch das war nicht alles was ich mir von Südafrika erhofft habe. Ich wollte zum einen nicht nur die Großstadt sehen sondern noch andere Facetten von Südafrika. Zudem wollte ich gerne mehr Abenteuer erleben. Dafür fand live&learn ein Reitprojekt für mich bei den Wild Coast Horseback Adventures. Dort konnte ich meine reiterlichen Erfahrungen einsetzen und viele Abenteuer erleben.

Sabbatical Reitprojekt Südafrika

Aufgaben

Im Kindergarten hatte ich genau die gleichen Aufgaben wie die festangestellten Lehrerinnen. Dazu gehörte alles von Spiel und Spaß bis hin zu Lehreinheiten. Der Kindergarten legt großen Wert auf die musikalisch und künstlerische Erziehung der Kinder, weshalb wir viel sangen, tanzten, schauspielerten, malten und bastelten. Ich dufte meine eigenen Ideen mit einbringen und auch selbständig umsetzen. Ich erhielt viel Raum mich it einzubringen.

Im Reitprojekt erledigte ich ebenfalls die gleichen Aufgaben wie die festangestellten Mitarbeiter. Von Füttern der Pferde, bis hin zu gesundheitlichen Vorsorge durch Temperaturen messen durfte ich alles mitmachen. Meine Hauptaufgaben lag darin die Pferde durch Reiten zu trainieren, die Pferde vorzubereiten, wie Satteln für Reitgäste und vor allem die Ausritte zu begleiten. Zuerst lernte ich alle Touren und alles weitere Wichtige als Backup-Reiter und später durfte ich dann auch leichtere Touren mit Gäste führen.

Highlights 

Im Kindergarten war es jeden Tag aufs Neue unglaublich schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder auf einen freuten. Sie rannten auf einen zu, riefen deinen Namen und wollten dich in den Arm nehmen. Aber auch größere Ereignisse wie einen Ausflug zum Strand bereiteten mir große Freude.

Im Reitprojekt waren es die unfassbar schönen Ausritte in der beeindruckenden Natur. Vom Baden im Meer mit den Pferden bis hin zu Flussüberquerungen, zu den großen Klippen, über weite Felder und sogar zum Schwimmen im Wasserfall. Mein größtes Erlebnis war ein 3-Tages-Trail mit Übernachtungen, denn dieser vereint viele dieser wunderschönen Momente!

Konntest du deine persönlichen Ziele erreichen?

Ja auf jeden Fall!

Im Kindergarten konnte ich sehr viel von den Einheimischen lernen. Welche Erziehungsmethoden sie verwenden und wie sie ihre Kultur mit einbeziehen, durch die musikalische und tänzerische Erziehung der Kinder. Zudem waren sie sehr offen auch von meinen Erfahrungen zu lernen. So durfte ich selber Spiel- und Lerneinheiten durchführen.

Im Reitprojekt bin ich mehr geritten als ich es mir erträumen konnte. Meist zwischen zwei und sechs Stunden am Tag! Ich konnte die ländliche Seite Südafrikas entdecken und viele Abenteuer erleben. Dadurch, dass ich Ritte leiten durfte lernte ich mehr Selbstvertrauen und wuchs über mich hinaus.

Zudem wurde über den langen Zeitraum den ich in Südafrika lebte mein Englisch deutlich besser. Ich lerne selbstbewusster zu sprechen und das Verstehen von Anderen fiel mir nach und nach immer leichter.

Sabbatical Reiten Südafrika

Wie hat sich dein Bild von Südafrika verändert, bzw. wie hast du dir vor deiner Zeit in Südafrika das Land vorgestellt und was ist anders?

Ich wusste gar nicht so genau wie ich es mir vorstellen sollte. Ich wusste nur, dass Südafrika kein Vergleich zu Deutschland sein wird; aber es dennoch zu den wirtschaftlich und finanziell besser gestellten Ländern von Afrika gehört.

In Kapstadt zieht man sehr gut die zwei Extreme. Die super reichen in Stadtteilen wie Camps Bay und nur einige Kilometer entfernt sieht man nur nur Kilometer weit die Blechhütten der Townships. Mir wurde dadurch erst so richtig bewusst wie wichtig unser Sozialsystem in Deutschland eigentlich ist, denn damit ist unser Land eine große Ausnahme in dieser großen und rauen Welt.

Doch ich sah auch die ländliche Seite von Südafrika. Selbst dort gibt es vor jedem Ort ein Township, ganz gleich ob der Ort grade mal 200 Einwohner hat. Doch dort ist der Umgang miteinander ganz anders. Jeder kennt sich persönlich, es herrscht ein viel größeres Vertrauen. Die Kriminalität ist deutlich geringer. Man fühlt sich sicherer.

Hat sich dein Blick auf Deutschland geändert? Gibt es etwas in Deutschland, was du durch deinen Auslandsaufenthalt jetzt anders wahrnimmst, mehr schätzt oder aus einer anderen Perspektive siehst?

Wie schon erwähnt lernte ich unsere Wirtschaft viel mehr schätzen. Viele Deutsche sind mit unserem Wirtschaftssystem unzufrieden, doch sie wissen gar nicht wie fortschrittlich es eigentlich schon ist. Unser Sozialsystem schützt uns vor einem Leben auf der Straße und unser Krankensystem rettet unser Leben. Ich finde viel mehr Menschen hier sollten mehr dankbar dafür sein, was wir hier eigentlich haben.

Gibt es etwas, was du auch zuhause beibehalten möchtest? Ein neues Hobby, eine neue Gewohnheit, Denkweise, Einstellung…?

Die Südafrikaner haben eine ganz andere Mentalität als die Deutschen. Sie sind viel freundlicher und offener, vor allem auch bei Fremden. Es ist viel leichter neue Freunde zu finden und gemeinsam Spaß zu haben. Zudem sie sie viel optimistischer und schätzen alles was sie haben anstelle darüber nachzudenken was sie noch nicht haben. Und genau diese Eigenschaften möchte ich versuchen auch für mich umzusetzen.

Hat dich deine Mitarbeit im Projekt für deine Berufswahl / beruflichen Werdegang inspiriert?

Die Mitarbeit im Kindergarten hat mich in meiner Berufswahl als Heilerziehungspflegerin bestärkt. Es hat mir verdeutlicht wie wichtig diese Arbeit ist und welch eine Freude sie mir bereitet.

Das Reitprojekt hat mir gezeigt, dass ich reiten als mein Hobby auf jeden Fall beibehalten möchte. Zudem hat es in mir den Wunsch geweckt, das Reiten mit meiner Arbeit zu verbinden. Daher denke ich nun nach in Zukunft vielleicht in Richtung therapeutisches Reiten zu gehen.

Unterkunft

Im Kindergartenprojekt lebte ich in einer zweistöckigen Wohnung, in der bis zu elf Volunteere wohnen konnten. Es gab Vierer-, Dreier- und Zweierzimmer. Ich hatte glücklicherweise ein Zweierzimmer. Wir teilten uns mehrere Bäder, sowie einen großen Küchen- und Wohnbereich. Wir hatten sogar zwei Balkone. Ich liebte es am Essenstisch zu sitzen und dabei das Meer anzuschauen. Die Lage war auch einfach perfekt. Direkt gegenüber vom Strand. Mehrere Supermärkte nebenan. Selbst die Apotheke und der Arzt waren direkt neben unserem Haus. Zur Arbeit brauchten wir grade mal wenige Minuten. Es war super.

Im Reitprojekt war ich in einem Haus untergebracht welches nur für die Voluntäre waren. Insgesamt für vier Voluntäre war Platz. Jeder hatte sein eigenes Zimmer. Wir teilten uns zwei Bäder, sowie eine Küche und ein Wohnzimmer. Wir hatten einen kleinen Garten mit Terrasse und „Braai area“ (Grill). Zudem hatten wir den Luxus, dass jeden Tag Reinigungskräfte kamen, die für uns das Haus sauber hielten und unser Geschirr wuschen. Die Lage war auch super. Das Haus war direkt gegenüber von der Chefin des Reitprojektes. Der nächste Supermarkt war am Ende der Straße. Mehrere Restaurants, sowie der Strand waren fußläufig Entfernt.

Tipps für  zukünftige Freiwillige und Praktikanten?

Kombiniert mehrere Projekte miteinander, macht so viele Ausflüge wie möglich, macht Safaris, seid mutig und schaut euch soviel wie möglich an! Denn nur so könnt ihr mehr als nur eine Seite Südafrikas anschauen. Glaubt mir, es lohnt sich!

Betreuung durch das live&learn Team

Bereits in der Vorbereitungsphase wurde ich tatkräftig unterstützt. Durch intensive Beratung fand ich die perfekten Projekte für mich. Grade das Reitprojekt war etwas sehr ungewöhnliches für live&learn, da es kein direktes Projekt von ihnen ist. Doch sie fanden es für mich, vermittelten mich und organisierten alles damit ich im Reitprojekt teilnehmen konnte. Unabhängig davon, ob ich ich noch zuhause war oder bereits vor Ort. Ich konnte jederzeit in Kontakt mit dem Team von live&learn treten und habe immer schnelle Antworten erhalten.

Am schönsten fand ich jedoch, dass ich sie persönlich kennenlernen konnte und sie nicht unweit von uns entfernt wohnten. Das vermittelte mir viel Sicherheit. Denn im Notfall könnten sie sich jeder Zeit persönlich mit mir treffen und mir helfen.

Auch im Thema Visum beantragen wurde mir tatkräftig geholfen. Sie halfen mir bei der Vorbereitung, was ich alles brauchte bis hin zur Onlinebeantragung.

Du interessierst dich für die Mitarbeit im Reitprojekt an der Wild Coast Südafrika? 

Du bist auf der Suche nach einem sozialen Engagement im Rahmen deines Sabbaticals? 

Kontaktiere uns für Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten bei unseren Projektpartnern!



Share This